Heiligenhaus. Am Wochenende kämpfte die Feuerwehr gegen die Auswirkungen des Sturmtiefs „Eberhard“. Zu insgesamt 22 Einsätze rückten die Frauen und Männer der Feuerwehr aus. Ein Auto erlitt einen Totalschaden, nachdem ein Baum auf ihn fiel. Kompliziert wurde es mit Bäumen, die zwar entwurzelt, aber nicht umgestürzt waren.
Zunehmender Wind war am Samstag am Nachmittag spürbar. Zu insgesamt acht Einsätzen wurden die ehrenamtlichen Kräfte alarmiert. Um 16:56 Uhr alarmierte die Leitstelle die diensthabende Löschgruppe zum ersten Mal. An der Bergischen Straße hatte der Wind einen Baum entwurzelt, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite in einen Pkw krachte – Menschen kamen nicht zu Schaden. Das Auto konnte die Wehr nicht mehr retten, jedoch mit Hilfe der Kettensäge die Straße wieder freisägen. Nach rund 45 Minuten war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.
Kniffliger wurde es im Anschluss an der Frankfurter Straße. Auch hier wurde ein Baum entwurzelt, er fiel jedoch nicht komplett um, sondern blieb in einer Stromleitung hängen. In enger Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben und dem Stadtförster Johannsen wurde der Baum fachmännisch zerteilt und mit einer Forstwinde zum Liegen gebracht. Zum Einsatz kam hierbei auch eine Drehleiter der Feuerwehr Ratingen, die die Heiligenhauser Wehr für das Wochenende geliehen hatte.
„Derzeit läuft bei uns ein Drehleiter-Maschinisten-Lehrgang, der unsere Drehleiter für den Lehrgangsbetrieb nutzt. Um den Lehrgangsbetrieb nicht zu stören, haben wir uns bei den Nachbarn ein Reservefahrzeug geliehen – diese Maßnahme hat sich in jedem Falle bezahlt gemacht“, wertet Einsatzleiter Nils Vollmar die gute Zusammenarbeit.
Weitere Einsätze fuhren die Kräfte an der Höseler Straße, der Kettwiger Straße sowie der Friedhofsallee. An der letztgenannten Straße blockierten mehrere Bäume die Fahrbahn. „Ein Baum fiel direkt vor einem Löschfahrzeug um – der Fahrer konnte noch rechtzeitig bremsen“, erklärt Vollmar. Insgesamt acht Einsätze hatten die Feuerwehrfrauen und -männer in der Zeit von 16:54 bis zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gegen 21:30 Uhr.
Sonntag, 10. März
Die Unwettermeldungen des Deutschen Wetterdienstes veranlassten die Kreisleitstelle, ihre Feuerwehren gegen 9:30 Uhr in Alarmbereitschaft zu versetzen. „Wir erhielten eine Ankündigung und haben daraufhin unsere Vorbereitungen getroffen“, erläutert Vollmar. „Unsere Einsatzzentrale wurde hochgefahren und besetzt, die Verteilung der Einsatzkräfte und -fahrzeuge haben wir ab 12:30 Uhr selbst gesteuert. Der Notruf wird in solchen Fällen trotzdem weiter in Mettmann angenommen, wir bekommen die Einsätze elektronisch in unsere Zentrale überstellt.“
Bis 19:45 Uhr rückte die Feuerwehr zu 20 Einsatzstellen aus – ein Schwerpunkt hierbei bildeten die Täler an der Anger sowie am Rinderbach. Mehrere Bäume wurden mit der Kettensäge an der Ruhrstraße, Kettwiger Straße, Am Sprung, Müllerbaum, Angerweg sowie Am Bremenfeld beseitigt. Die Güterbahnstrecke im Angertal war ebenfalls betroffen, hier wurde der Betreiber selbst tätig.
Nennenswert war der Teileinsturz eines Terassendaches an der Feldstraße. Auch hier wurden zum Glück keine Menschen verletzt, das restliche Terrassendach musste jedoch mit Baustützen gesichert werden um weitere Gefahren auszuschließen. Im Einsatz und im Hintergrund waren bis zur genannten Zeit insgesamt 41 Kräfte aus Einsatz- und Unterstützungsabteilung sowie Mitarbeiter der Technischen Betriebe.
Im Ergebnis zeigte sich Wehrleiter Ulrich Heis zufrieden: „Es waren viele übersichtliche Einsatzstellen, nur wenige große. Wir sind mit der gleichen Mannschaft nach Hause gefahren, mit der wir ausgerückt sind – niemand wurde verletzt.“
An einigen Stellen gab es Diskussionen mit Grundstückseigentümern. „Bei umgefallenen Bäumen ist zunächst der Grundstückseigentümer zuständig. Nur wenn dieser nicht zu ermitteln ist oder er selbst keine Möglichkeit hat den Baum zu beseitigen, kommt die Feuerwehr ins Spiel“, erklärt die Feuerwehr. Dies sorgte an manchen Stellen für Unverständnis.
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