Tausende sind an diesem Donnerstagabend beim Wülfrather Martinszug durch die Innenstadt gezogen. Foto: Mathias Kehren

Wülfrath. Tausende Kinder und Erwachsene sind an diesem Donnerstagabend mit Sankt Martin durch die Wülfrather Innenstadt zum Martinsfeuer in den Stadtpark gezogen.

Am Vormittag noch hatte es geschüttet, unablässig. Da mag sich manche Familien noch gedacht haben: Was soll das bloß werden mit St. Martin? Denn für diesen Donnerstagabend stand der große Martinszug durch die Wülfrather Innenstadt an. Mit Mantelteilung zum zweiten Mal im Stadtpark.

Im Laufe des Mittags verzog sich der Regen, gegen 16 Uhr schaute sogar einmal die Sonne kurz vorbei, so dass sich in der Familien alle fertig machen konnten, um dabei zu sein, beim Start um 17.30 Uhr auf dem Parkplatz am Diek.

Seit 1978 organisiert die Fördergemeinschaft St. Georg den großen Martinszug durch Wülfrath. Nur zweimal – in den Pandemie-Jahren 2020 und 21 – ist er ausgefallen. Im vergangenen Jahr schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer auf 3.500. Zahlen für diesen Martinsabend liegen noch nicht vor. Aber es dürften kaum weniger Menschen gewesen sein.

Sternförmig strömten sie von allen Seiten herbei mit ihren Laternen, einige schnell noch über das Rollband im Anger-Markt zum Treffpunkt am Diek. Pünktlich um 17.30 Uhr machte sich Sankt Martin (auch dieses Jahr Martin Volmer) mit seinem Pferd auf den Weg über die Schwanenstraße in die historische Altstadt, gefolgt von Tausenden von Kindern, Eltern und anderen Begleitungen, darunter der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Velbert und der Evangelische Posaunenchor aus Wülfrath. Durch die Fußgängerzone zog der Tross über die Düsseler Straße in den Stadtpark, wo das von der Feuerwehr entfachte Martinsfeuer loderte.

Der ein oder andere versuchte es mit einer Abkürzung über die Parkstraße, um bei der Weckmann-Ausgabe in der ersten Reihe zu sein. Doch die Abkürzer mussten warten: Vor dem Eintreffen von Sankt Martin gab es nichts.

Nach einer halben Stunde war es so weit: Sankt Martin ritt ein in den Stadtpark. Für die Beleuchtung hatte in diesem Jahr erstmals das THW gesorgt. Am Eingang gaben Helfer und Helferinnen 1.100 Weckmänner in Kinder- und Elternhände.

Es sollte noch eine Viertelstunde dauern, bis das Ende des langen Zuges ebenfalls im Stadtpark angekommen war. Dann konnte am Ehrenmal Pfarrer Ingolf Kriegsmann damit beginnen, die Geschichte des Heiligen zu erzählen. Den Bettler hat in diesem Jahr Lennard Mäder (8) gegeben. Er konnte von Sankt Martin den wärmenden Mantel entgegennehmen.

Derweil wärmten sich Tausende Kinder und Erwachsene am kräftig lodernden Feuer. Von Regen blieb die Martins-Zeremonie 2023 verschont. Der Termin für den Zug 2024 steht auch schon: Dann macht sich Sankt Martin an seinem Namenstag – am Montag, den 11. November, auf den Weg durch die Wülfrather Straßen.