Der Aufbau des Siedlerhauses auf dem Kirchplatz in Heiligenhaus zog neugierige Blicke auf sich. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. Die neue Ausstellung über die Siedler an der Gerhart-Hauptmann-Straße, die ihre Häuser in den fünfziger Jahren eigenhändig gebaut haben, ist aufgebaut. Die Mitgliedsunternehmen vom Arbeitskreis Handwerk in Heiligenhaus haben gemeinsam ein „Siedlerhaus“ auf dem Kirchplatz errichtet, in dem die Ausstellungsstücke nun bis zum 22. September gezeigt werden.


„Ich bin einfach begeistert, wie das in Heiligenhaus läuft“, schwärmt Peter Wensierski. Der Kurator der Ausstellung „Wir legten einfach los – vom Acker zum Traum vom eigenen Heim“ über Siedler im Heiligenhaus der späten fünfziger Jahre freut sich, dass ein halbes Dutzend Handwerksbetriebe Hand in Hand gearbeitet haben, um das außergewöhnliche Ausstellungsprojekt zu realisieren.

„Ein bisschen erinnert es an den Spirit, mit dem die Siedler an der Gerhart-Hauptmann-Straße damals gemeinsam angepackt und ihre Häuser gebaut haben“, findet Wensierski.

Tatsächlich herrschte an der „Baustelle“ auf dem Kirchplatz am Wochenende Hochbetrieb: Mitarbeiter von Fleischer-Bau haben Schalungswände an ihren Platz gebracht, die das Siedlerhaus bilden, die Tischlerei Stens hat einen Dachstuhl errichtet, der symbolhaft einen Teil des Ausstellungshauses überdeckt, und die Ausstellungsstücke selbst – riesige bedruckte Plakatwände – stammen von Neon-Lichtwerbung Fechner-Müller.

Mitangepackt haben außerdem die Heizungsbauer vom Sanitärbetrieb Büttner und Friseurmeisterin Jennifer Kolodziej. Insgesamt haben sechs Handwerksbetriebe aus Heiligenhaus unentgeltlich mitgeholfen, die Ausstellung aufzubauen.

Ohne den Arbeitskreis Handwerk wäre dieses Vorhaben sicher nicht möglich gewesen. „Unsere zwölf Mitgliedsbetriebe sind es gewohnt, auf Baustellen gemeinsam zu arbeiten“, erklärt Isabel Fechner-Müller, Sprecherin des Arbeitskreises Handwerk und Geschäftsführerin von Neon Lichtwerbung.

„Am Projekt Siedlungshaus konnten natürlich nicht alle Mitglieder mithelfen. Die Betriebe, die gebraucht wurden, waren aber sofort dabei. Sie haben Material gestellt, ihr Know-how eingebracht und ihre eigene Ausrüstung zur Verfügung gestellt“, freut sich Fechner-Müller über den Zusammenhalt unter den Betrieben.

Die historischen Fotos, die Wensierski in privaten Fotokisten der Siedler entdeckt und zu einer Ausstellung geformt hat, haben jetzt einen exklusiven Rahmen gefunden. „Es ist toll, dass wir auch ein etwas verrücktes Projekt wie das Siedlerhaus so schnell und unkompliziert umsetzen konnten“, freut sich Wensierski.

 

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