Wülfrath. Trauer um Axel C. Welp: Das langjährige SPD-Ratsmitglied ist am Montag im Alter von 68 Jahren gestorben.
Ende September 2023 hatte Welp, dessen äußerliches Markenzeichen der gezwirbelte Bart war, den Rat der Stadt und damit die erste Reihe der Politik in Wülfrath verlassen, die er mehr als drei Jahrzehnte lang mitgeprägt hat. Seit 1986 war Axel Welp Mitglied der SPD, seit 1989 gehörte er dem Rat der Stadt an.
„Alles hat ein Ende“, sagte Welp damals bei einer Pressekonferenz der Wülfrather SPD. Zwei Todesfälle im nahen familiären Umfeld hätten ihn zum Nachdenken gebracht. In den 34 Jahren Ratsmitgliedschaft habe seine Frau ihm oft den Rücken freigehalten, jetzt wolle er etwas zurückgeben.
Die Stadtplanung bezeichnete Welp damals als sein politisches Steckenpferd. Dass die stillgelegten Steinbrüche Schlupkothen und Bochumer Bruch seinerzeit unter Naturschutz gestellt wurden, habe zuvor im Wahlprogramm der SPD gestanden. Diese Entwickung habe erst die Entstehung des Zeittunnels möglich gemacht.
Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann bezeichnete im September 2023 den Rückzug seines Stellvertreters Axel Welp als Verlust für die Fraktion. Ortvereinsvorsitzender Niels Sperling nannte Welp ein „politisches Schwergewicht“, das der Fraktion künftig fehlen werde. Welp selbst sagte damals: „Unter dem Strich hat es mehr Spaß gemacht als Frust.“
Nur etwas mehr als ein Jahr nach seinem Rückzug aus dem Stadtrat ist Axel C. Welp am Montag nach – wie es heißt – kurzer, schwerer Krankheit gestorben.
In einem Nachruf schreibt die Wülfrather SPD:
Sozialdemokrat, Ortsvereinsvorsitzender, Fraktionschef, Bürgermeisterkandidat, Kreistagsabgeordneter, Verkehrspolitiker. Axel C. Welp war ein politischer Tausendsassa, der die Politik nicht nur in Wülfrath und im Kreis Mettmann, sondern an vielen Stellen über mehr als drei Jahrzehnte prägte. Nun ist Axel C. Welp im Alter von 68 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Damit verliert die SPD nicht bloß einen vielseitig engagierten Genossen, sondern auch einen langjährigen Wegbegleiter und Freund.
Dem Diplom-Geographen waren besonders Verkehrs- und Stadtplanungspolitik echte Herzensthemen. Über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg war Axel C. Welp ein geachteter und geschätzter Gesprächspartner, der sich einmischte, seine Position verteidigte, nie beliebig war und doch immer den Kompromiss suchte. Doch auch er, der unermüdliche Kämpfer für die Sozialdemokratie, wollte kürzertreten und anderen das Ruder überlassen. Mit seinem Rückzug aus dem Wülfrather Rat, dem er 34 Jahre lang angehörte, wollte Axel C. endlich mehr Zeit für das gemeinsame Reisen mit seiner Frau haben. Und auch für Kreistag, dem er seit 1989 bis zu seinem Tod über 35 Jahre lang angehörte, wollte er im Herbst nicht mehr kandidieren.
Seine letzte Weltreise wird unvollendet bleiben. Mit seinem Tod verliert die Sozialdemokratie einen großartigen Menschen, aufrechten Politiker und guten Freund, den wir stets in Erinnerung behalten werden. Axel C. Welp wird fehlen – allen und einer. Seiner Frau gilt unser Mitgefühl und unsere tiefe Anteilnahme.