Das Niederbergische Museum in Wülfrath findet sich an der Bergstraße. Foto: Kling

Wülfrath. Der Trägerverein Niederbergisches Museum trauert um Willi Münch. Der langjährige Leiter des Museums und Ehrenringträger der Stadt Wülfrath ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

„Wir verdanken dem unermüdlichen Einsatz und den kreativen Ideen Willi Münchs, dass unser Museum nicht nur das Markenzeichen in der Wülfrather Kulturlandschaft ist, sondern darüberhinaus mit dem von ihm geprägten ganzheitlichen Vermittlungsansatz museumspädagogischer Programmatik im gesamten Niederbergischen Raum hohe Anerkennung fand“, schreibt Eberhard Tiso für den Vorstand des Vereins.

Willi Münch. Foto: Taeglich.ME

„Über 35 Jahre hat er bis 1991 maßgeblich die umfangreiche Sammlung zur Geschichte des niederbergischen Kulturraumes, zur Naturkunde und der Geologie weiterentwickelt und zu einem lebendigen Lernort gestaltet, der nie angestaubt wirkte und den BesucherInnen einen anschaulichen Blick auf die Vergangenheit ermöglichte. Es sei hier nur an die legendäre Bergische Kaffeetafel erinnert, die Willi Münch bereits in den 1960er Jahren einführte.

Darüberhinaus gelang es ihm, einen großen Kreis von ehrenamtlichen HelferInnen für die Museumsarbeit zu begeistern, ohne deren Engagement das Niederbergische Museum so nicht existieren würde. Willi Münch konnte auf Menschen zu gehen und sie mitnehmen in seinem Enthusiamus für ‚sein Heimatmuseum‘. So konnte er das Mitwirken vieler WülfratherInnen an den museumspädagischen Programmen erreichen. Von dieser Keimzelle profitiert der Trägerverein Niederbergisches Museum Wülfrath e.V. noch heute.

In den letzten Jahren einsetzende gesundheitliche Probleme hinderten ihn nicht daran, immer wieder unterstützend die Arbeit des Vorstandes des Trägervereins zu begleiten und so vor allem mit seinem Wissen zu den Exponaten im Museum häufig zur Klärung unbekannter Details beizutragen.

Noch im Herbst des vergangenen Jahres hatten wir die Gelegenheit, an mehreren Nachmittagen in der guten Stube von Christel und Willi Münch in lockerer Atmosphäre eine umfangreiche Sammlung von Wörtern im bergischen Platt auf richtige Übersetzung und Schreibweise abzustimmen. Es waren bewegende Augenblicke, den bereits von der Krankheit gezeichneten in seiner Begeisterung am Mitwirken eines Wörterbuches ‚Platt kallen‘ zu erleben.

Ohne die Arbeit von Willi Münch wäre das Niederbergische Museum nicht denkbar.

Dafür gilt ihm unser ganz besonderer Dank. Der Vorstand sieht sich in der Pflicht, seine Aktivitäten an den Ideen und Vorstellungen Willi Münchs auszurichten. Wir werden ihn in ehrenvoller Erinnerung halten.“