
Wülfrath. Trauer um Karl-Heinz Nacke: Der Wülfrather Journalist und Veranstalter von Benefizkonzerten ist im Alter von 81 Jahren verstorben.
Wohl selten ist ein menschliches Leben so geprägt von derart vielfältigen Interessen und Leidenschaften wie das von Karl-Heinz „Kalla“ Nacke. Schon seine Tätigkeit als Journalist führte ihn in die verschiedensten Bereiche des sportlichen und kulturellen Lebens.
Nach Anfängen bei der Velberter Zeitung kam er zum „General Anzeiger“, der Westdeutschen Zeitung, wo er für Mettmann und den Sportteil zuständig war. Im Anschluss an diese Zeit baute er den journalistischen Teil des Super Tipps auf, machte ihn groß und prägte ihn über viele Jahre. Bei vielen unvergessen bleibt bis heute seine Kolumne „Zwischen Denver und Dallas“. In den letzten Jahren seines beruflichen Schaffens war die Zeitung „MW Inside“, mit der er sich 2011 selbstständig gemacht hatte, sein Steckenpferd.
Diese Stationen allein hätten schon völlig ausgereicht für ein abwechslungsreiches Leben. Aber Karl-Heinz Nacke war auch jenseits seines beruflichen Schaffens ein Tausendsassa. Seine Stationen sind hier gar nicht alle zu nennen, nur die wichtigsten: Handballtrainer beim Turnerbund Wülfrath, Vorsitzender des Stadtsportbundes in Wülfrath, mit dem er zahlreiche Sport-Galas veranstaltete, Manager bei den Ratinger Ice Aliens. Lange Jahre zählte auch der Pferdesport zu seinen Passionen.
In den letzten Jahren war er in der Region aber vor allem als Veranstalter von Benefizkonzerten bekannt, die er in seiner Heimatstadt Wülfrath, der zweiten Heimat Mettmann und zusammen mit Heinz Schemken als Schirmherren in Velbert veranstaltete.
Mit Stephen Harrison, dem langjährigen Direktor der Oper am Rhein in Düsseldorf, als Partner holte er zahlreiche Opern-Stars nach Niederberg. Diese verzichteten auf ihre Gage, denn die Galas, die die Partner Nacke und Harrison 19 Jahre lang veranstalteten, waren Benefizkonzerte zugunsten des Kinderhilfswerks Unicef.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen die „wahrhaft legendären Neujahrskonzerte“ in Mettmann und Wülfrath, wie die Rheinische Post sie noch im Januar titulierte. Seit 1988 hatte der „unermüdliche Organisator“, wie die RP über Karl-Heinz Nacke schrieb, sie veranstaltet. Beim letzten Neujahrskonzert in diesem Jahr konnte er schon aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst dabei sein.
Nicht nur die Besucherinnen und Besucher dieser vielen Konzerte werden ihren Erfinder und Moderator dafür dankbar in Erinnerung behalten. Karl-Heinz Nacke hat so viele Spuren im öffentlichen Leben in Wülfrath und der Nachbarschaft hinterlassen, wie es in nur wenigen Leben gelingt. Vielen Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen wird Kalla Nacke daher unvergessen bleiben.