Gemeinschaftsessen in historischem Saal.
Die Tische der Vesperkirche füllen sich jeden Abend mindestens zwei Mal. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Zwei Mal am Abend sind alle gut 70 Plätze besetzt. Der Kirchenkreis Niederberg kann seinem Erfolgsformat schon jetzt eine Episode hinzufügen: Vesperkirche auf Tönisheide kommt gut an.


Das Modell Vesperkirche setzt auch im Jahr 2024 seine Erfolgsgeschichte unbeirrt fort. In der diesmal von der Größe her eher überschaubaren evangelischen Kirche in Velbert Tönisheide finden sich jeden Abend viele Menschen ein, die ein paar Stunden gemeinsam Zeit dort verbringen wollen. Zum Start am Nachmittag um 17 Uhr füllen sich die insgesamt 72 Plätze schnell. Danach sind die Helferinnen und Helfer gefragt, die jeweiligen Menüwünsche entgegen zu nehmen und diese später auf fertig angerichteten Tellern zu servieren.

Zwei Mal jeden Abend füllen sich die Plätze neu. Entsprechend sind es rund 164 Menüs, die in der Vesperkirche jeden Nachmittag dankbare Abnehmer finden. „Die Leute sind total gelassen, auch wenn sie mal auf einen freien Platz warten müssen“, berichtet Verena Sarnoch, die die Vesperkirche mitorganisiert. „Der Eröffnungssonntag und auch der gestrige Montag sind sehr gut gelaufen“, ergänzt Jürgen Buchholz, der einst die Vesperkirche in den Kirchenkreis Niederberg geholt hat.

Mittlerweile kann die Veranstaltung auf einen erfahrenen Helferkreis bauen, angefangen von Gastronom Kai Stachelhaus, der die Menüs zubereitet, über den Service, der an allen Tagen von vielen tatkräftigen Helferinnen und Helfern geleistet wird, bis hin zur Organisation des Rahmenprogramms mit kleinen Events und Informationsständen. Kurzum: Die Vesperkirche ist eine runde Sache, die allen Beteiligten – Besuchern wie Helfern – ein Lächeln um die Mundwinkel zaubert.

„Ich bin sogar schon auf eine Tischreservierung angesprochen worden“, schmunzelt Sarnoch. Und auch wenn das abwegig ist und nicht der Idee der Vesperkirche entspricht, freut sie sich doch ob des Zuspruchs auf die Veranstaltung. Auf den Gedanken einer Platzreservierung ist der Gast übrigens bei dem für Samstag, 9. März, angekündigten Programmpunkt gekommen. Dann nämlich lädt Lutz Strenger zum Mitsingen in der Kirche ein. Und man darf davon ausgehen, dass es dann weniger das sonst übliche chorale Kirchenliedgut sein wird, das auf Tönisheide angestimmt wird.

Zwei wichtige Neuerungen können erfahrene Vesperkirchgänger dieses Jahr entdecken. Erstmals erscheint jeden Abend der „Blattsalat“. Der ist nicht zum Essen, sondern wird jeden Abend frisch getextet und bebildert. Jedes Blatt stammt aus der Feder von Verena Sarnoch, die sonst für die Lokalzeitung schreibt. Eine Anekdote des letzten Abends, das jeweilige Menü für den Tag und den darauffolgenden, garniert mit jede Menge Bildern kann „das Blatt“ als schlichte Information oder als Anregung für Tischgespräche dienen. Ebenfalls neu ist eine Fotobox, mit der Vesperkirchengäste ihren Abend im Bild festhalten können. Selbiges lässt sich gleich per E-Mail weiterleiten und so für sich selbst, für Freunde oder die Nachwelt sichern.

Am Sonntag, 10. März, findet die achtägige Vesperkirche ihren diesjährigen Abschluss. Das gesamte Programm steht in einem früheren Artikel: Vesperkirche Tönisheide: Jeden Tag Programm und kostenlos Essen.