Mehr als 300 Gäste kamen täglich in die Vesperkirche in Velbert.
Mehr als 300 Gäste kamen täglich in die Vesperkirche in Velbert. Foto: Kirchenkreis Niederberg/Hajo Gottwald

Velbert. Am Sonntag ist die Vesperkirche Niederberg in der Christuskirche in Velbert nach zwei Wochen zu Ende gegangen. Seit dem Start am 20. Januar kamen täglich mehr als 300 Gäste und bekamen ein dreigängiges Menu aus der Küche von Kai Uwe Stachelhaus.


Dazu gab es fröhliche und freundliche Tischgespräche. Die Halbzeit der Vesperkirche Niederberg wurde mit dem Vesperabend am Samstagabend eingeleitet. Die Ihla-Combo der Integrationshilfe Langeberg begeisterte die etwa100 Gäste mit Rhythmen, Stimmen und Bewegung.

„Bewegt haben wir uns nun schon,“ leitete Superintendent Jürgen Buchholz zum zweiten Teil des Abends über und begrüßte die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese. „Was hält die Gesellschaft zusammen?“ war ihr Thema. Griese betonte, dass ihr an sozialer Gerechtigkeit liege. Sie verdeutlichte dies an Beobachtungen zum Arbeitsmarkt, zur Inklusion, Integration und den weltweiten Migrationsbewegungen. In Ergänzung wies Ico Smic darauf hin, dass die Integration von Migranten noch immer nicht optimal sei, aber es komme immer auch auf das eigene Zutun an.

Abgerundet wurde der Vesperabend vom Konzert der AGoDi-Band, der Band der Markuskirche für den Abendgottesdienst. Sie nutzten die Akkustik und rockten die Kirche mit allen Besuchern.

Im Gottesdienst am Sonntag predigte Pfarrerin Maret Schmerkotte über die neutestamentliche Geschichte vom Zöllner Levi und bezog das auf die Vesperkirche: „Levi war ein Ausgestoßener und wurde angenommen. So in der Vesperkirche auch, wenn Menschen auf einmal Gemeinschaft erleben.“

Superintendnet Jürgen Buchholz übergab zum Ende des Gottesdienstes die Vesperkirchen-Kerze an die Kirchengemeinde Wülfrath, wo die Vesperkirche Niederberg ab dem 10. Februar ihr Türen öffnet. Pfarrerin Henriette Sauppe nahm die Kerze entgegen und freute sich auf viele gute Erfahrungen in der frisch renovierten Stadtkirche in Wülfrath.

Am letzten Tag war auch Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka erneut als aktiver Helfer dabei. Offensichtlich gefiel es ihm, die Gäste zu bewirten, was es ingesamt viermal gemacht hat. „Mich hat beeindruckt, dass hier nur gut gelaunte und positive Menschen sind. Das ist ein Beispiel für die Gesellschaft und unsere Stadt“, sagte Lukrafka.

Neben vielen anderen Helferinnen und Helfern waren an diesem Sonntag auch wieder Mitglieder des Clavis e.V. dabei. Sie hatten in ihrer Gemeinde gesammelt und übergaben eine Spende für die Veperkirche Niederberg. Superintendent Jürgen Buchholz nahm dies in seinem Wort zur Mitte des Tages als Vorlage: „Ich erlebe in der Vesperkirche überall Großzügigkeit. All die vielen Helfer, die vielen Spenden von Einzelpersonen und Firmen, die Kollekten aus den Gemeinden. Damit können wir großzügig Kirche sein und zeigen, wie großzügig Gott ist.“

Etwas Wehmut lag in der Luft bei den Gästen, weil die Vesperkirche Niederberg nun in die Halbzeitpause geht. Viele wären auch am Montag gerne wiedergekommen. Aber am 10. Februar öffnet die Vesperkirche Niederberg ihre Türen in der Stadtkirche Wülfrath.