Auch Mädchen und Jungen kann es im Kindergarten mal zu laut werden. Hintere Reihe: Jessica Jäger (l.) und Bettina Preußner freuen sich über die Spenden von Michael Männing. Foto: Kling

Wülfrath. Zwei städtische Kindergärten können sich über 20 neue Ohrschützer für Kinder freuen. Eine Spende des Wülfrather Akustik-Fachgeschäfts Männing.


Wer als Gast in einen Kindergarten kommt, bemerkt es als erstes: Die Geräuschkulisse ist beachtlich. Oder um es anders zu sagen: Es ist laut. Viele hohe Kinderstimmen dringen in die Ohren. Und der Gast denkt womöglich: Wie halten Kindergärtnerinnen das aus?

Michael Männing, Chef des Wülfrather Akustik-Unternehmens Männing in der Fußgängerzone, hat heute im städtischen Kindergarten „Stadtspatzen“ Ohrschützer abgegeben. Die sind aber nicht für die Erzieherinnen, sondern für Kinder.

Denn auch Kindern wird es manchmal zu laut im Kindergarten. So laut, dass sie sich die Ohren zuhalten. Auch das haben Jessica Jäger und Bettina Preußner schon beobachtet.

Jäger leitet den Kindergarten Stadtspatzen an der Wilhelmstraße (gegenüber von Schlüter), Preußner das Kinder- und Familienzentrum in der Ellenbeek. Die beiden städtischen Einrichtungen können sich jetzt über die Spende des Unternehmens „Männing – hören – sehen – erleben“ freuen. Jede bekommt zehn Ohrschützer.

Dieser „Kapselgehörschutz“ senkt die Umgebungsgeräusche um 25 bis 30 Dezibel, erklärt Michael Männing. Und das kann geräuschempfindlichen Mädchen und Jungen dabei helfen, sich in manchen Situationen besser zu konzentrieren, weil sie nicht vom Lärm abgelenkt werden.

Bei Veranstaltungen und Konzerten statten Eltern heutzutage oftmals mit solchen geräuschhemmenden Kopfhörern aus. Probleme mit zu viel Lärm gab es auch schon vor 20, 30 Jahren, sagt Michael Männing, damals seien die Menschen dafür aber noch nicht sensibilisiert gewesen. Männing findet es gut, dass der Lärmschutz heute schon bei Kindern anfängt, denn: „Das Gehör vergisst nichts“, sagt der Hörakustik-Meister.

Deshalb habe er die Idee mit der Spende der Ohrschützer auch gerne aufgenommen, zumal der Sohn von Kita-Leiterin Jessica Jäger bei Männing arbeitet.

Junge Menschen sind heute viel mehr Reizen ausgesetzt als früher, weiß auch Bettina Preußner. Sie hatte schon zuvor für ein Kind in ihrer Einrichtung einen solchen Ohrschutz angeschafft und ist froh, jetzt im Bedarfsfall mehrere einsetzen zu können.

Die Kopfhörer sollen nicht den ganzen Tag getragen, sondern in Einzelfällen kurz eingesetzt werden. Zum Beispiel wenn es einem Kind beim morgendlichen gemeinsamen Singen zu laut ist und es sich die Ohren zuhält.