Flusslandschaft bei Sonnenuntergang.
Das Hochwasser der Ruhr bei Essen-Steele im Gegenlicht. Foto: Kling

Wülfrath/Velbert. Wegen des Hochwassers der Ruhr fahren keine Züge zwischen Langenberg und Essen-Steele. Noch gibt es keine Angaben, wann der Betrieb wieder aufgenommen wird. Nach dem Hochwasser 2021 dauerte es Monate, bis die Schäden behoben waren.

Auf den Anzeigetafeln an den Bahnhöfen der S 9 in Wülfrath und Velbert ist der Spruch zu lesen: Züge halten nicht in Nierenhof, Kupferdreh, Holthausen und Überruhr. Das gelte für die Züge nach Haltern am See wie für die nach Recklinghausen. Wer nach Steele oder Essen Hauptbahnhof möchte, kann so auf den Gedanken kommen: Prima, nach Kupferdreh usw. will ich ja gar nicht. Denn es fehlt die Information: Die Züge fahren gar nicht die Strecke an der Ruhr, sie enden in Langenberg.

Bereits am Samstag hat der Super Tipp online darauf aufmerksam gemacht. Zwischen Langenberg und Steele ist der sogenannte Schienersatzverkehr im Einsatz. Das können die Kundern und Kundinnen an den Bahnsteigen aber nicht erkennen. Dort bekommen sie nur die Information, dass die Züge an den obengenannten Punkten nicht halten.

Wer dann also erst in der S9 sitzt, könnte bei der Einfahrt in Langenberg durchaus überrascht werden, dass er jetzt in einen Bus umsteigen muss. Denn die Apps des VRR und der Bahn zeigen weiterhin die üblichen Fahrzeiten an. Das sind 16 Minuten für die Strecke von Langenberg nach Steele.

Roter Bus mit "Schienenersatzverkehr"-Anzeige in Deutschland.
In Langenberg wartet der Bus auf die Fahrgäste der S9. Foto: Kling

Mit dem Ersatzbus brauchten die Fahrgäste dann aber eher 40 Minuten – oder vielleicht noch länger. Und so kann es dann schon mal sein, dass der Anschlusszug nicht erreicht wird und die Menschen eine halbe Stunde auf dem Bahnsteig bei Minusgraden warten müssen.

Das Laufband auf den Displays mit der Angabe „Hält nicht in…“ stimmt überdies nicht. Die Ersatzbusse fahren alle Haltepunkte an und lassen Leute ein- und aussteigen. Unbekannt ist weiterhin, wie lange die Sperrung der Strecke und der Einsatz der Ersatzbusse dauern werden.

Nach dem Hochwasser im Juli 2021 waren Ersatzbusse bis zum Ende des Jahres im Einsatz. Selbst die geplante Inbetriebnahme der Strecke Langenberg-Steele im Dezember 2021 musste noch verschoben werden.

Ob die Sperrung diesmal nur kurz dauert oder ob für längere Zeit der Schienenersatzverkehr im Einsatz ist, kann die Bahn derzeit nicht sagen. Unter Zuginfo.nrw gibt es unter anderem die Auskunft: „Bitte beachten Sie, dass es aufgrund eines technischen Fehlers in den Auskunftsmedien zu der fehlerhaften Anzeige kommt, dass die Züge umgeleitet werden. “

In den nächsten Tagen stellt sich das Problem für die Fahrgäste ohnehin erst einmal nicht: Von Mittwoch bis Freitag ist Streik angekündigt.

Inzwischen hat die Deutsche Bahn auf eine Anfrage des Super Tipp geantwortet. „Leider ist das Hochwasser nicht wie erhofft zurückgegangen, sondern friert stattdessen“, schreibt die Pressestelle NRW. „Daher gehen wir davon aus, dass der Zugverkehr nicht vor Anfang nächster Woche wieder aufgenommen werden kann, ggf. mit reduzierter Geschwindigkeit.“

Bahngleise und Bahnsteig einer deutschen Kleinstadt.
Blick auf die Gleise Richtung Essen im Bahnhof Langenberg. Foto: Kling