Die Schauspielerin Beatrix Strobel. Foto: Albi Fouche
Die Schauspielerin Beatrix Strobel. Foto: Albi Fouche

Essen. Johann Wolfgang Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ und Franz Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ sind sehr berühmte, aber ganz unterschiedliche Werke und erzählen doch eine ähnliche Geschichte: die vom Junggesellen, der die Liebe zu einer unerreichbaren Frau zu seinem Lebensziel erklärt und dem erfolglosen Werben letztlich mittels Freitod ein Ende setzt.

Was für die einen vielleicht ein unerschütterliches Ideal der Hingabe wider jegliche Vernunft ist, mag für andere eher übergriffig wirken: So ist der Tod Werthers für Lotte und des Müllergesellen für die Müllerin nicht nur möglicherweise traumatisierend, sondern hinterlässt die beiden Frauen in einer gewissen Schuld, zu der sie sich nicht äußern.

Aber was könnte Lotte empfunden haben, wenn Werther ihre Grenzen so wenig akzeptiert, dass er sie gegen ihren Willen küsst? Was könnte die Müllerin gedacht haben, als der Müllergeselle nach nur einem Treffen Besitzansprüche stellt? Diese Fragen beschäftigen Charlotte Weidinger, Regieassistentin am Schauspiel Essen. So gibt sie den Frauen beim nächsten „Freischuss“ unter dem Titel „Thekentränen“ nun eine Stimme: Am Mittwoch, 29. März, ab 19.30 Uhr im Café Central im Essener Grillo-Theater (Theaterplatz 11). Mit dabei sind Janina Sachau als Müllerin, Trixi Strobel als Lotte und Alexey Ekimov gibt den Barkeeper Bach.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Zählkarten sind beim Einlasspersonal erhältlich. Statt Eintrittsgeld wird um eine Spende gebeten, die den Betroffenen in den Erdbebengebieten der Türkei und in Syrien zugutekommt. Das gesammelte Geld wird an die „Aktion Deutschland Hilft – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen“ weitergeleitet.