Das Stück „Der Bajazzo“ feiert am 3. Juni Premiere im Aalto-Theater. Foto: TUP/Mattias Jung
Das Stück „Der Bajazzo“ feiert am 3. Juni Premiere im Aalto-Theater. Foto: TUP/Mattias Jung

Essen. Die Theater und Philharmonie Essen (TUP) bietet ab Juni wieder das Programm vor Publikum an. 

Vor dem Hintergrund der aktuell weiter sinkenden Corona-Inzidenzwerte in Essen haben die Intendanten und die Geschäftsführung der Theater und Philharmonie Essen (TUP) zuversichtlich entschieden, noch vor der Sommerpause wieder Vorstellungen und Konzerte im Aalto-Theater, im Grillo-Theater und in der Casa sowie in der Philharmonie Essen anzubieten.

Nach der derzeit geltenden Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen gibt es für die Kultur konkrete Öffnungsmöglichkeiten für Live-Veranstaltungen mit Publikum. Danach sind Aufführungen in Innenräumen ab einem stabilen Inzidenzwert unter 50 möglich. So erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer ab 2. Juni ein umfangreiches Programm unter anderem mit Konzerten in der Philharmonie und im Grugapark, einer Opern- und einer Operettenpremiere sowie zwei neuen, mehrteiligen Ballettabenden im Aalto-Theater und zwei Premieren des Schauspiels.

Der Besuch einer Veranstaltung ist auf Basis der aktuellen Verordnung nur für Personen mit einem bestätigten negativen Schnelltest, für vollständig Geimpfte oder nachweislich Genesene möglich. Die Besucherkapazitäten der Spielstätten berücksichtigen ausdrücklich die gebotenen Abstandsregeln: Alle Säle haben eine Zuschauerkapazität von maximal 25 Prozent und verfügen über moderne, leistungsstarke und zertifizierte Belüftungssysteme, die das Infektionsrisiko überdies minimieren. Das aktuelle, detaillierte Schutzkonzept ist auf der Webseite der TUP veröffentlicht und wurde von den Essener Behörden bereits genehmigt.

Der Vorverkauf startet am 27. Mai. Karten sind dann erhältlich im Ticket-Center der TUP, II. Hagen 2, an der Kasse des Aalto-Theaters, Opernplatz 10, telefonisch unter T 0201 8122200 sowie online unter www.theater-essen.de.

Essener Philharmoniker präsentieren Programm für Juni und Juli

Mit einem Open-Air-Konzert im Grugapark präsentieren sich die Essener Philharmoniker erstmals seit Oktober 2020 wieder live vor Publikum. Unter der Leitung von Christoph Altstaedt stehen am Samstag, 5. Juni, ab 19 Uhr im Musikpavillon die Sinfonie Nr. 4 von Ludwig van Beethoven und die Sinfonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“ von Antonín Dvořák auf dem Programm.

Kammermusikalisch geht es einen Tag später weiter: Am Sonntag, 6. Juni, ab 11 Uhr erklingen im RWE Pavillon der Philharmonie Essen das Streichquartett Nr. 4 g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart sowie das Streichquintett B-Dur, op. 87 Nr. 2 von Felix Mendelssohn Bartholdy. Es spielen Amelie Wünsche (Violine), Susanne Hohorst (Violine), Sebastian Bürger (Viola), Magdalena Härtl (Viola) und Anja Rapp (Violoncello).

Eines der berühmtesten Werke von Mendelssohn steht auch im Mittelpunkt des Sinfoniekonzertes am Donnerstag/Freitag, 10./11. Juni, ab 20 Uhr im Alfried Krupp Saal. Die „Italienische Sinfonie“ entstand unter dem Eindruck seiner Italienreise und vermittelt „La dolce vita“ mit der für Mendelssohn typischen, sprudelnden Leichtigkeit. Einen reizvollen Kontrast dazu bildet das „Concert champêtre“, das Francis Poulenc als Hommage an die Barockmusik komponiert hat. Den Solo-Cembalopart übernimmt der OPUS-Klassik-Preisträger von 2018 Jean Rondeau, die Leitung hat Generalmusikdirektor Tomáš Netopil. Letzterer steht auch am Pult, wenn Mendelssohns „Italienische“ am Sonntag, 13. Juni, ab 11 Uhr in der Reihe „Mit Götz Alsmann ins Konzert“ ein weiteres Mal zur Aufführung kommt.

Der Musiker Julian Rachlin gastiert in Essen. Foto: Julia Wesely
Der Musiker Julian Rachlin gastiert in Essen. Foto: Julia Wesely

Das Saisonfinale „Ein Sommernachtstraum“ fällt zwar in diesem Jahr etwas kürzer aus, dafür bietet der Abend einen außergewöhnlichen Einblick in die goldenen Zwanziger des vergangenen Jahrhunderts – die waren ein echter „Tanz auf dem Vulkan“, so der Titel des Konzertes am Samstag, 26. Juni, ab 20 Uhr. In diesem Jahrzehnt der Vielfalt ging eine kulturelle Explosion Hand in Hand mit immer deutlicheren finanziellen und gesellschaftlichen Problemen. Die große Sopranistin Angela Denoke und die Essener Philharmoniker (Leitung: Felix Bender) lassen die Musik jener Zeit lebendig werden – vom sinfonischen Werk über den gesellschaftskritischen Cabaret-Gesang bis zum frivolen Chanson.

Im letzten Sinfoniekonzert der Saison am Donnerstag/Freitag, 1./2. Juli, ab 20 Uhr widmen sich die Essener Philharmoniker zwei bedeutenden sinfonischen Werken von Johannes Brahms. Als der 45-jährige Komponist im Jahr 1878 am Wörthersee weilte, komponierte er sein erstes Violinkonzert, op. 77. Der renommierte Geiger Julian Rachlin interpretiert dieses bedeutende Werk als Solist und übernimmt in Personalunion auch die Leitung des Orchesters. Als zweites großes Werk steht Brahms’ Sinfonie Nr. 1 c-Moll auf dem Programm.

Philharmonie Essen feiert Wiedereröffnung mit Joyce DiDonato, Franco Fagioli und Till Brönner

Die mehrfache Grammy-Preisträgerin Joyce DiDonato kommt nach Essen. Foto: Simon Pauly
Die mehrfache Grammy-Preisträgerin Joyce DiDonato kommt nach Essen. Foto: Simon Pauly

Unter dem Motto „All you need is Brass“ öffnet die Philharmonie Essen am Montag, 7. Juni, ab 20 Uhr zum ersten Mal seit Anfang November wieder die Türen des Alfried Krupp Saals für das Publikum: Mit Musik von „Bond, Beatles and other Brits“ bringen die Blechbläser und Schlagwerker von Salaputia Brass in der Reihe „Entertainment“ den Saal auf die richtige Temperatur.

Ein Weltstar der Oper ist dann am Dienstag, 8. Juni, ab 20 Uhr zu Gast: Die amerikanische Mezzosopranistin und mehrfache Grammy-Preisträgerin Joyce DiDonato zeigt gemeinsam mit dem Pianisten Terry Craig, dass sie auch mit einem intimen Liederabend zu beeindrucken weiß.

Eine riesige internationale Fangemeinde hat auch Franco Fagioli. Der argentinische Countertenor verkörpert am Sonntag, 13. Juni, ab 20 Uhr die Titelfigur in einer konzertanten Aufführung von Händels Oper „Oreste“. Das hervorragende Solistenensemble (unter anderem Julia Lezhneva als Ermione und Siobhan Stagg als Ifigenia) wird begleitet vom Ensemble Il Pomo d’Oro unter der Leitung von Maxim Emelyanychev.

Zu den bedeutenden zeitgenössischen Komponisten gehört Juan Allende-Blin. Der gebürtige Chilene lebt seit nunmehr 50 Jahren in Essen, weshalb ihm die Philharmonie Essen gemeinsam mit dem ebenfalls in Essen beheimateten E-MEX-Ensemble am Mittwoch, 16. Juni, ab 19 Uhr ein Jubiläumskonzert widmet. Auf dem Programm steht neben Werken von Edgar Varèse und Arnold Schönberg die Uraufführung von Allende-Blins neuem Werk „Ombres“ (Schatten).

Die hohe Kunst des Liedgesangs beherrscht und begreift zurzeit wohl kaum ein Sänger mit solcher Umsicht wie der Bariton Christian Gerhaher. Mit seinem kongenialen Klavierpartner Gerold Huber beleuchtet er am Donnerstag, 17. Juni, ab 20 Uhr das reichhaltige Liedrepertoire von Franz Schubert.

Jazz-Abend mit Frauen-Power

Auf einen spannenden Jazz-Abend mit Frauen-Power im Doppelpack darf man sich am Freitag, 18. Juni, ab 20 Uhr freuen: „Very personal“ präsentieren sich die Altsaxofonistin der WDR Big Band, Karolina Strassmayer, und ihr Ehemann und Schlagzeuger Drori Mondlak mit ihrem Quartett „KLARO!“ ebenso wie die vielfach ausgezeichnete niederländische Jazz-Sängerin Fay Claassen mit einer exklusiven Allstar-Band.

Die Konzerte des Mannheimer Streichquartetts im Erich Brost-Pavillon auf dem Welterbe Zollverein haben sich längst zur Tradition entwickelt. Ausnahmsweise weicht die renommierte Formation, die sich aus den führenden Solo-Streichern der Essener und Dortmunder Philharmoniker zusammensetzt, nun in den Alfried Krupp Saal aus: Am Samstag, 19. Juni, ab 20 Uhr erklingen Streichquartette von Franz Schubert, Béla Bartók und Robert Schumann.

Die israelische Jazz-Band Shalosh verbindet in ihren aberwitzigen Klangwelten Rock, Klassik, Elektronik und moderne Jazz-Sounds mit afrikanischen und nahöstlichen Einflüssen zu einer unwiderstehlichen Melange. Das Trio präsentiert sein Programm „Broken Balance“ am Donnerstag, 24. Juni, ab 20 Uhr im RWE Pavillon.

Das traditionelle Saisonfinale „Ein Sommernachtstraum“ fällt zwar in diesem Jahr etwas kürzer aus, dafür bietet der Abend einen außergewöhnlichen Einblick in die goldenen Zwanziger des vergangenen Jahrhunderts – die waren ein echter „Tanz auf dem Vulkan“, so der Titel des Konzertes am Samstag, 26. Juni, ab 20 Uhr. In diesem Jahrzehnt der Vielfalt ging eine kulturelle Explosion Hand in Hand mit immer deutlicheren finanziellen und gesellschaftlichen Problemen. Die große Sopranistin Angela Denoke und die Essener Philharmoniker (Leitung: Felix Bender) lassen die Musik jener Zeit lebendig werden – vom sinfonischen Werk über den gesellschaftskritischen Cabaret-Gesang bis zum frivolen Chanson.

Zu einem erlesenen Duo schließen sich am darauf folgenden Sonntag, 27. Juni, ab 17 Uhr der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann und der Pianist Sir András Schiff zusammen. Neben Werken von Alban Berg und Robert Schumann stellen die beiden Ausnahmemusiker zwei Kompositionen aus der Feder von Widmann selbst vor.

Nach Jakub Józef Orlinski im Mai und Franco Fagioli im Juni darf ein weiterer Countertenor nicht fehlen: Am Samstag, 3. Juli, ab 20 Uhr widmet sich Philippe Jaroussky unter dem Titel „La storia di Orfeo“ einer der zentralen Figuren der Musikgeschichte mit Ausschnitten aus den Orpheus-Opern von Antonio Sartori, Claudio Monteverdi und Luigi Rossi. An seiner Seite hat der Franzose die ungarische Sopranistin Emöke Barath, begleitet vom Ensemble Artaserse.

Schillernd ausklingen lassen wird diese ungewöhnliche und in weiten Teilen durch den Lockdown bestimmte Konzertsaison am Montag, 5. Juli, ab 20 Uhr der gefeierte Jazz-Trompeter Till Brönner gemeinsam mit weiteren exquisiten Musikerinnen und Musikern, darunter Olaf Polziehn am Klavier, Christian von Kaphengst am Kontrabass und David Haynes am Schlagzeug. Passend der Titel zum Einläuten der Sommerpause: „On Vacation“!

Kultur für Kinder und Jugendliche

Kinder von vier bis sechs Jahren kommen am Sonntag, 20. Juni, um 11 und 16 Uhr im RWE Pavillon auf ihre Kosten: Unter dem Titel „So klingt die Harfe“ können die Kleinen viel Spannendes erfahren über das fast 5000 Jahre alte Instrument, das in keinem Sinfonieorchester fehlen darf.

„Just do it“ lautet das Motto des viertägigen Ferienworkshops von Montag, 5. bis Donnerstag, 8. Juli, jeweils von 9 bis 15 Uhr im Festsaal der Philharmonie. Wer teilnehmen möchte, sollte ein Instrument zwei Jahre gespielt haben und dieses zum Workshop mitbringen. Viele Kinder lernen im Musikunterricht in erster Linie, ihr Instrument technisch zu beherrschen. Dabei können sie gerade durch das Improvisieren viele Fähigkeiten entwickeln, die für das Spielen in Orchestern oder anderen Gruppen wichtig sind, zum Beispiel einander zuzuhören und aufeinander zu reagieren. Im Laufe

dieses Workshops lernen die Kinder und Jugendlichen nach sechs verschiedenen Modellen, frei zu improvisieren. Dazu gehört etwa, eine Stimmung oder Atmosphäre in Klängen auszudrücken oder nach den Gesten des Dirigenten zu spielen. Am letzten Tag wird ein Konzert mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfinden, in dem die verschiedenen Möglichkeiten des Spielens „aus dem Stegreif“ vorgestellt werden. Die Workshopleitung haben Lesley Olson und Klaus Kauker. Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung und weitere Informationen bei Merja Dworczak unter [email protected] oder Tel. 02 01 81 22826.

Das gesamte Programm der Essener Theater und Philharmonie ist online zu finden unter: www.theater-essen.de/spielplan.