Der Dirigent Gabriel Feltz leitet die Konzerte. Foto: Belgrade Philharmonic / Marko Djokovic
Der Dirigent Gabriel Feltz leitet die Konzerte. Foto: Belgrade Philharmonic / Marko Djokovic

Wuppertal. Im sechsten Sinfoniekonzert des Wuppertal Sinfonieorchesters am Sonntag, 16. Februar ab 11 Uhr, und am Montag, 17. Februar ab 20 Uhr, wird mit Werken von Sergei Rachmaninow und Reinhold Glière die russische Seele heraufbeschworen. Den Konzerteinstieg bildet Ludwig van Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3.

Rund 30 Jahre sollten nach Sergei Rachmaninows 2. Sinfonie vergehen, bevor er sich der 3. Sinfonie widmete. Um den Wirren und Folgen der Oktoberrevolution zu entgehen, verließ er 1917 Russland und fand in der gelobten Neuen Welt Zuflucht. Die Erfahrungen der Kriegsjahre und der Revolutionszeit waren traumatisch für ihn. In den USA verdiente er zuallererst als Klaviervirtuose das nötige Geld, um seine Familie zu versorgen. Während er als Pianist Erfolge feierte, verstummte er als Komponist. Erst in den 1930er Jahren, als er in der Schweiz ein Anwesen erstand, begann er wieder zu komponieren und 1935 wagte er sich an seine 3. und letzte Sinfonie, die er am 30. Juni 1936 vollendete.

So wie Rachmaninow ein Leben lang mit der Sinfonie als Gattung gerungen hat, so glich auch Ludwig van Beethovens Arbeit an seiner Oper „Fidelio“ eher einem Kampf als einem kreativen Schöpfungsakt. Zwei Fassungen, vier Ouvertüren – Beethovens einzige Oper war eine schwere Geburt. »Dieses, mein geistiges Kind, hat mir vor allen anderen die größten Geburtsschmerzen, aber auch den größten Ärger gemacht.« Beethoven arbeitete intensiv daran, strich, komponierte um – so kommen die vier Ouvertüren zustande. Die dritte bringt das gesamte emotionale Bollwerk des dramatischen Opernstoffes zum Klingen und eröffnet opulent das 6. Sinfoniekonzert.

Reinhold Glières Hornkonzert ist ein virtuoses Bravourstück, das einen schönen Ton und ein kantables Spiel erfordert. Diese Herausforderung nimmt Christoph Eß, Solohornist der Bamberger Symphoniker, gerne an. Ihn verbindet eine enge Beziehung zu diesem Werk: »Die russische Seele – voller Melancholie, Leidenschaft und Sehnsucht! Und das Ganze mit dem strahlenden und warmen Ton des Waldhorns! Eines meiner absoluten Lieblingsstücke«, so Christoph Eß.

Christoph Eß gilt heute als einer der führenden Hornisten seiner Generation. Neben seiner Tätigkeit als Solohornist der Bamberger Symphoniker ist er Preisträger zahlreicher Wettbewerbe und tritt zudem als gefragter Solist und Kammermusiker in Erscheinung. Als Solist gastierte Eß bei führenden Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Er arbeitete dabei mit Dirigenten wie Paavo Järvi, Jonathan Nott, Christoph Poppen und Michael Sanderling.

Der Dirigent Gabriel Feltz leitet seit der Saison 2013/14 als Generalmusikdirektor der Stadt Dortmund die Dortmunder Philharmoniker und die Oper Dortmund. Darüber hinaus ist er Chefdirigent des Belgrade Philharmonic Orchestra. Zu Beginn seiner ersten Anstellung als Generalmusikdirektor beim Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera war Gabriel Feltz der jüngste amtierende GMD Deutschlands. Den Stuttgarter Philharmonikern stand er fast zehn Jahre lang vor und war von 2008 bis 2013 zeitgleich 1. Gastdirigent am Theater Basel.

Tickets gibt es bei der Kultur-Karte am Kirchplatz 1 in Wuppertal, telefonisch unter 0202 563 7666 oder über www.kulturkarte-wuppertal.de.