Ein Zug der Linie S9 ist unterwegs. Foto: Volkmann
Ein Zug der Linie S9 ist unterwegs. Foto: Volkmann

Essen. Am Samstagnachmittag, 18. Mai, soll ein Mädchen über die Gleise der Bahnstrecke der S9 in Richtung Essen gelaufen sein. Der Lokführer leitete eine Notbremsung ein. Nun ermittelt die Polizei.

Gegen 17 Uhr wurde die Bundespolizei in Essen eigenen Angaben zufolge über den gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr am Bahnhof Essen-Steele informiert. „Zuvor soll der Triebfahrzeugführer der S9 die Strecke in Richtung Essen-Steele befahren haben, als er circa 600 Meter vor sich eine Person im Gleisbett sah“, berichtet die Behörde. Der 37-Jährige leitete eine Notbremsung ein. Er sei kurz vor der 16-Jährigen zum Stehen gekommen, hieß es.

Daraufhin stieg der Zugführer mit zwei Zugbegleitern aus der S-Bahn, nahm die Jugendliche  mit in die Bahn und fuhr zum Bahnhof Essen-Steele weiter. Der Zugführer erlitt einen Schock. Die Reisenden, die sich in dem Zug befanden, wurden nicht verletzt.

Das Mädchen gab gegenüber den Polizisten an, dass sie lediglich neben dem Gleisbett spazieren gegangen sei, da sie sich eine ruhige Stelle suchen wollte, um ein Buch zu lesen. Zudem äußerte sie gegenüber den Beamten, dass sie sich über die Gefahren, die von den Bahnanlagen ausgehen, nicht bewusst war. Da die Essenerin minderjährig ist, nahmen die Einsatzkräfte sie in Gewahrsam und brachten sie zur Dienststelle im Hauptbahnhof  wo ihre Mutter sie letztlich abholte.

Durch die ausgelöste Schnellbremsung hatten sieben Züge eine Verspätung von 39 Minuten. Zudem kam es zu zwei Teilausfällen. Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.