Düsseldorf. Alle Bürger Nordrhein-Westfalens ab 16 Jahren können ab Samstag, 26. Juni, einen Termin im Impfzentrun vereinbaren.
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte am heutigen Donnerstag über die Öffnung für alle bei der Terminvergabe für die nordrhein-westfälischen Impfzentren informiert. Die derzeit noch gültige Schwerpunktsetzung auf Personen über 60 Jahren sowie Personen mit Vorerkrankungen entfällt somit – ab Samstag können alle Bürgerinnen und Bürger sich Termine sichern.
„Nach dem Ende der Priorisierung war es mir wichtig, mit einem Sonderkontingent insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen noch einmal ein spezielles Impfangebot zu machen“, so Laumann. Die aktuellen Rückmeldungen zeigten nun, dass der Bedarf nach Terminen bei diesen Personen offenbar weitgehend gedeckt sei.
Zugleich weist der NRW-Gesundheitsmnister darauf hin, dass aufgrund der begrenzt verfügbaren Vakzinmengen nicht alle Impfwilligen unmittelbar in den nächsten Tagen einen Termin erhalten werden: „Wir öffnen die Terminbuchungsmöglichkeiten für alle. Aber wir haben nach wie vor nicht sofort Impfstoff für alle.“, so Laumann.
Der Ausblick: Bis Ende Juli sollen alle impfwilligen Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens mindestens einmal gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft sein können, erklärte Laumann.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Impftermin in den Impfzentren erhalten möchten, können ab 8 Uhr am Samstag, 26. Juni, Impftermine über die Terminbuchungsportale der Kassenärztlichen Vereinigungen buchen. Die Terminbuchung ist online möglich über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117.
Das Ministerium weist darüber hinaus darauf hin, dass Kinder im Alter von 12 bis unter 16 Jahren, für die durch die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung empfohlen wird (beispielsweise wegen einer Vorerkrankung), beim niedergelassenen Kinder- oder Hausarzt ein Impfangebot erhalten.
Ende der Impfzentren naht
Mit dem Fortschreiten der Impfkampagne rückt auch das Ende der Impfzentren in ihrer jetzigen Form näher. Laumann erklärt hierzu: „Die Zahlen verdichten sich: Aktuell ist von einer Impfbereitschaft von rund 80 Prozent in der nordrhein-westfälischen Bevölkerung auszugehen. Bis Ende Juli können alle impfwilligen Personen mindestens die erste Impfung erhalten haben. Bis Ende September 2021 werden dann bei ihnen auch die Zweitimpfungen abgeschlossen sein. Das Impfgeschehen kann dann von den Impfzentren regelhaft in die Arztpraxen übergehen. Daher gehe ich Stand heute davon aus, dass die Impfzentren zum 30. September 2021 schließen werden.“
Ab Oktober werde es in den Arztpraxen zunächst nur noch vereinzelte Impfungen für Spätentschlossene, Genesene oder für Personen, die aus anderen Gründen nicht vorher geimpft werden konnten, geben müssen.
Zu der Frage, ob und wann in den nächsten Monaten gegebenenfalls Auffrischungsimpfungen nach der zweiten Impfung, beziehungsweise Erstimpfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson notwendig werden, gebe es hingegen noch keine ausreichende wissenschaftliche Datenbasis.
Auch nach dem Ende der Impfzentren soll es verlässliche Strukturen geben, um im Bedarfsfall schnell wieder Impfungen durchführen zu können. Laumann erläutert hierzu: „Wir erarbeiten derzeit die notwendigen Konzepte, damit auch nach dem 30. September 2021 in den Kreisen und kreisfreien Städten die Koordination von Impfungen sichergestellt ist. Auch nach diesem Zeitpunkt muss gewährleistet sein, dass mobile Impfungen in Pflegeeinrichtungen oder in sozial benachteiligten Stadtteilen, in denen die Bürgerinnen und Bürger möglicherweise seltener über die Ärzteschaft erreicht werden, schnell und erfolgreich umgesetzt werden – zum Beispiel, wenn Auffrischungsimpfungen notwendig werden sollten.“
Der Gesundheitsminister zog zugleich eine Bilanz der Arbeit in den Impfzentren: Bislang wurden alleine durch die Impfzentren gut 9,5 Millionen Impfungen durchgeführt – inklusive Impfungen durch mobile Teams und in Krankenhäusern. Bis zum Ende der Laufzeit im September werden voraussichtlich noch einmal mehr als fünf Millionen Impfungen dazukommen.
„Die Kreise und kreisfreien Städte, die Kassenärztlichen Vereinigungen und natürlich vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vor Ort in den Impfzentren tätig sind, leisten eine großartige Arbeit. Wenn man bedenkt, wie es gelungen ist, innerhalb kürzester Zeit und trotz begrenzter Mengen an Impfstoff eine so gut funktionierende Struktur aufzubauen, ringt mir das großen Respekt ab. Ich danke allen, die daran beteiligt waren und sind“, so Laumann abschließend.
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