Düsseldorf. Das Land NRW hat die Coronaschutzverordnung bis zum 19. August verlängert. Zudem ist eine wesentlich Anpassung vorgenommen worden: Die „Inzidenzstufe 3“ wird ausgesetzt.
Auch in Kommunen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 bleibt es gemäß der angepassten Corona-Verordnung bei den Einschränkungen der Warnstufe 2. Damit reagiere das Land auf die aktuelle Situation mit einer „niedrigen Zahl schwerer Krankheitsverläufe und damit verbunden erforderlichen Krankenhauseinweisungen sowie Intensivbehandlungen“.
Eine Handlungsmöglichkeit räumt das Land sich jedoch ein, sollte das lokale Infektionsgeschehen mit deutlich über 50 steigenden Inzidenzwerten verbunden sein: Die betroffenen Kreise und kreisfreien Städte können gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium die Erforderlichkeit von gesonderten Regelungen prüfen.
Zur Absicherung für den Fall eines Wiederanstiegs der Infektionszahlen durch ansteckendere Virusvarianten oder Reisen gelten ansonsten die unveränderten Regelungen der Inzidenzstufe 0 (Inzidenz bis 10), der Inzidenzstufe 1 (über 10 bis 35) und der Inzidenzstufe 2 (über 35).
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erklärt: „Wir haben derzeit eine vergleichsweise niedrige Landesinzidenz, eine moderate Dynamik im Infektionsgeschehen und wenig Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser – nicht zuletzt, weil wir die ältere Bevölkerung durch eine hohe Impfrate wirksam schützen können.“ Derzeit berieten Bund und Länder unter Einbindung des Robert Koch-Instituts und der Gesundheitsministerkonferenz über mögliche Neubewertungen der Inzidenzwerte und ein neues Indikatorenset zur Steuerung der Coronaschutzmaßnahmen.
„Vor diesem Hintergrund verlängern wir die Coronaschutzverordnung vorzeitig um zwei Wochen, setzen aber dabei die Inzidenzstufe 3 aus“, so Laumann zu der Entscheidung. Insbesondere vor dem Hintergrund der Situation in den Krankenhäusern sei das „gut verantwortbar und geboten“.
Die Landesregierung weist zudem auf die Relevanz von Corona-Testungen hin: Auch in den niedrigen Inzidenzstufen spielten regelmäßige Tests aller noch nicht vollständig geimpften Personen weiter eine wichtige Rolle, um eine vierte Welle zu verhindern. Laumann ergänzt: Laumann: „Eins muss aber auch klar sein: Wir ernten hier insbesondere die Erfolge der bislang sehr erfolgreich verlaufenen Impfkampagne des Landes Nordrhein-Westfalen.“ Daran gelte es anzuknüpfen. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister appelliert daher erneut: „Lassen Sie sich impfen, damit wir auf die vierte Welle, die viele Expertinnen und Experten für Herbst prognostizieren, gut vorbereitet sind!“
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