VHS-Direktor Rüdiger Henseling hofft auf möglichst viel Präsenz bei den Kursangeboten im Herbst. Foto: Volkmann
VHS-Direktor Rüdiger Henseling hofft auf möglichst viel Präsenz bei den Kursangeboten im Herbst. Foto: Volkmann

Velbert/Heiligenhaus. Die Volkshochschule der Städte Velbert und Heiligenhaus hat ihr Herbstprogramm veröffentlicht: Rund 400 Kurse sind geplant. 

Das Herbstsemester an der VHS Velbert/Heiligenhaus soll rund 12.300 Unterrichtsstunden umfassen, so der Plan, den lediglich eine erneute Verschärfung der Coronavirus-Lage durchkreuzen könnte. So wie vergangenes Semester, als bei der VHS zwar nicht nichts ging, allerdings deutlich weniger als man vorgesehen hatte: das Frühjahrssemester 2021 musste wegen des Lockdowns abgespeckt werden. Rund ein Viertel der Kurse hatten die Verantwortlichen und Dozierenden allerdings auf die Beine stellen können – im Outdoor-Bereich sowie online.

Dass man den Schritt in die digitale Welt so gut hat vollziehen können, sei unter anderem den Lehrkräften zu verdanken gewesen, so VHS-Direktor Rüdiger Henseling, die sich eiligst weitergebildet hätten, um Kurse etwa per Videokonferenz anbieten zu können. Zustimmung kam von den Programmverantwortlichen Beate Buchborn, Anna Herrmann und Susanne Wege sowie von Jürgen Schürmann (FDP), der im Februar den Vorsitz der Zweckverbandsversammlung übernahm. „25 Prozent sind großartig“, meint Schürmann und bezieht sich dabei auf die trotz Corona-Lockdown ab dem Frühjahr durchgeführten Bildungsangebote. Die VHS habe einen wichtigen Auftrag. „Bildung ist eine Herzensangelegenheit“.

Corona hat Spuren hinterlassen an der VHS, nicht alle davon sind jedoch Makel. So stehen ausgefallene Kursangebote einem neuen Verständnis für Lehren und Lernen gegenüber, die Digitalisierung musste unter Zeitdruck vorangetrieben werden, kann sich dafür allerdings nun als neues Format etablieren, einige ältere Dozierende haben ihren Lehrbetrieb aufgegeben, dafür steht engagierter Ersatz parat, der den Schritt hin zu neuen Unterrichtsmethoden nicht scheut. Mit der Pandemie haben sich für die Volkshochschule also Chancen eröffnet. Die Rahmenbedingungen sind solide: Trotz Corona stehe die „schwarze Null“, informiert Direktor Rüdiger Henseling zum VHS-Haushalt.

Neue Kurse im Herbst – in Präsenz und online

Rund 400 Kurse hat man an der VHS Velbert/Heiligenhaus für das Herbstsemester geplant: das Programm ist online unter www.vhs-vh.de einsehbar und liegt in gedruckter Form seit Ende Juli unter anderem in Kindergärten, Sparkassen und Kirchengemeinden aus. Der Wunsch zu einer Rückkehr zu Präsenzkursen ist bei den Verantwortlichen zu spüren. Ob das angesichts der vermuteten vierten Corona-Welle klappt? „Wir hoffen auf die Umsetzung“, so VHS-Direktor Henseling. „Zweifel bestehen natürlich wegen der Zahlen“. Immerhin: Man hat sich gewappnet – Online-Kurse sind daher weiterhin fester Bestandteil des Programms. Und sie sollen es auch nach der Pandemie bleiben. Die Formate kommen gut an.

Vor allem im Programmbereich Kultur wartet man an der VHS auf den Re-Start. „Im letzten Semester ist nicht so viel passiert“, resümiert die Programmverantwortliche Susanne Wege. Es besteht Nachholbedarf bei den Kreativkursen. Einer davon sticht hervor: „Offene Briefe aus Heiligenhaus in die Welt von Übermorgen“. Hinter dem kunstvollen Titel steckt ein Aufruf: Teilnehmende sollen sich mit ihren Emotionen zu Corona befassen. Lässt die Pandemie es zu, sollen die gedruckten Briefe in einer öffentlichen Veranstaltung präsentiert werden.

Viele Programmpunkte an der VHS tangieren im Herbst den Dunstbereich der Corona-Pandemie: Online-Entspannungskurse, Wissenswertes über Homeoffice und Arbeitsmanagement, ein Online-Elterntreff, Kurse über Selbstsicherheit am Telefon und im Videochat, flexible Lehrmodelle bei den Integrationskursen. Die Klassiker – darunter Sprachkurse, Computerwissen oder Schulabschlüsse – bleiben erhalten. Angebote in Präsenz – im Unterrichtsraum oder als Outdoor-Kurse – sollen wieder verstärkt angeboten werden. „Die Nachfrage nach Präsenzkursen ist ungebrochen hoch“, so die Programmverantwortliche Anna Herrmann. Nicht nur die Dozierenden warten auf den Neustart, auch die Lernenden tun das.

Direktor Henseling blickt zurück: „Es ist ein Stück soziale Kultur abhanden gekommen“. Corona verändere die Bildungslandschaft. Die Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus hat darauf reagiert unter anderem mit einem „tollen Programm“ für den Herbst, so der Heiligenhauser Bürgermeister Michael Beck.

Der wichtigste Satz fiel, als die Pressekonferenz eigentlich schon beendet war. Im Treppenhaus, kurz vor dem Ausgang. Jürgen Schürmann: „Alle sind mit vollem Elan dabei“. Er meint die VHS-Verantwortlichen und Dozierenden. „Die haben da richtig Lust drauf“.

Informationen zur VHS Velbert/Heiligenhaus gibt es online unter www.vhs-vh.de, per E-Mail an [email protected] sowie unter der Rufnummer 02051 94960.