Hilden. Das Team der Schwangerenberatungsstelle „Donum Vitae“ im Kreis Mettmann sieht zum Jahresende auf eine bewegte Zeit zurück: Fast 400 Ratsuchende haben das Beratungsangebot in Anspruch genommen.
Die Herausforderungen der Schwangerenberatung und -begleitung in der Pandemie neben Kontaktbeschränkungen, Lockdown oder Quarantäne haben neue sichere Lösungswege entstehen lassen müssen, damit sich schnell ein neuer Beratungsalltag entwickeln konnte.
Die Beraterinnen Carolin Bachmann und Jasmin van den Berg beobachten eine Zunahme der Belastungen für Ratsuchende, denn in einer Pandemie ist es nochmal deutlich schwieriger, positive Zukunftsperspektiven zu entwickeln: „Viele werdende Mütter und Väter sorgen sich um die eigene Gesundheit oder die der Familienmitglieder, finden keine Hebamme, sind alleinerziehend oder haben finanzielle Sorgen. Um diese Frauen und Familien noch umfassender unterstützen zu können, beteiligen sich die Beraterinnen in vielen Kreisstädten an den Netzwerken „Frühe Hilfen“, um weitergehende Unterstützungsangebote auch noch nach der Geburt eines Kindes vermitteln zu können.“
„Die langjährige Erfahrung aus der Schwangerschaftskonfliktberatung zeigt, dass Frauen durch eine ungewollte Schwangerschaft oftmals in eine Identitätskrise oder einen Loyalitätskonflikt geraten und die bewusste Lebensplanung damit schnell ins Wanken gerät“, heißt es von den beiden Beraterinnen von Donum Vitae. Im vertraulichen Gespräch könnten sich Ratsuchende Zeit nehmen, ihre Lebenssituation, Partnerschaft und berufliche Situation genauer anzuschauen.
„Hier kann sie besprechen, welche Ressourcen es schon in ihrem Leben gibt und welche Ressourcen sie noch benötigt, um sich für ein Leben mit Kind entscheiden zu können“, hieß es. „Damit sich Frauen auch für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden können, erhalten sie nach der ergebnisoffenen Konfliktberatung die gesetzlich vorgeschriebene Beratungsbescheinigung. Derzeit stehen im Kreis fünf gynäkologische Praxen zur Verfügung, um diesen Frauen zu helfen.“
Die Aufklärung zur Schwangerengesundheit in Verbindung mit der Covid-Impfung sei ein weiterer Aspekt in der Beratung geworden, so der Verein.
Der Verein „Donum Vitae“ wurde im Jahr 2000 gegründet und ist seitdem auf Spenden angewiesen, da die „Finanzierung durch das Land NRW und den Kreis Mettmann nicht ausreichend ist“, so der Verein. „Wir werden vorwiegend von Menschen höheren Alters unterstützt. Daraus ergibt sich leider auch, dass die Anzahl der Mitglieder aktuell abnimmt.“
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Homepage www.donum-vitae-hilden.de.