Hakan Civelek, Geschäftsführer der Velberter IG Metall, bei einem Warnstreik. Foto: Markus Feger
Hakan Civelek, Geschäftsführer der Velberter IG Metall, bei einem Warnstreik. Foto: Markus Feger

Velbert. Die IG Metall NRW und der Arbeitgeberverband Metall NRW haben sich gestern in Düsseldorf in der fünften Verhandlung auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg für die Metall- und Elektroindustrie geeinigt.


Nach diesem Verhandlungsergebnis erhalten die rund 700.000 Beschäftigten sowie die Auszubildenden in der der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie ab 1. Juni 2023 5,2 Prozent mehr Geld und ab dem 1. Mai 2024 weitere 3,3 Prozent mehr. Zudem wird den Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3.000 Euro in zwei Schritten ausbezahlt: 1.500 Euro spätestens im Februar 2023, weitere 1.500 Euro spätestens im Februar 2024. Auch den Auszubildenden hilft dieser Tarifabschluss, die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu schultern. Sie erhalten eine Inflationsausgleichprämie von zweimal 550 Euro. Der Tarifvertrag läuft bis zum 30. September 2024.

„Das Verhandlungsergebnis kommt in unseren Betrieben sehr gut an und schafft Sicherheit in unsicheren Zeiten. Die steuer- und sozialabgabenfreie Inflationsausgleichsprämie hilft sofort und die beiden dauerhaften Erhöhungen der Entgelttabelle stabilisieren das Einkommen nachhaltig und stärken die volkswirtschaftliche Kaufkraft. Über die Laufzeit des Tarifvertrages erhält ein Facharbeiter über 7000 Euro mehr. Das kann sich sehen lassen“, sagt der Geschäftsführer der IG Metall Hakan Civelek.

Nach Angaben der IG Metall Velbert ergibt sich aus dem Zusammenspiel von politischen Entlastungsmaßnahmen und dem Tarifergebnis ein starkes Gesamtpaket, das die Menschen gut durch die Krise bringen wird. Dringenden Handlungsbedarf sieht die IG Metall Velbert in Betrieben, die nicht tarifgebunden sind.

„Für die tarifgebundenen Unternehmen haben wir eine Lösung gefunden, die die Menschen von extrem gestiegenen Preisen entlastet. Ein großes Problem sind die zahlreichen nicht tarifgebundenen Unternehmen, die diesen Abschluss nicht übernehmen werden. Die Schere wird weiter auseinandergehen. Angesichts des sich stetig verschärfenden Fachkräftemangel werden diese Unternehmen zukünftig Probleme haben, Fachkräfte zu halten oder zu gewinnen. Daher ist es unser zentrales Anliegen, die Beschäftigten zu unterstützen, eine Tarifbindung in eben diesen Betrieben durchzusetzen“, so Hakan Civelek.