Wülfrath. Die Bürgervereine Wülfrath, Düssel und Flandersbach sowie die Ortsgruppe des Umweltschutzbundes BUND wenden sich an den Petitionsausschuss des Landtags NRW. Konkret geht es um den ÖPNV-Anschluss an die S-Bahnhöfe Hahnenfurth/Düssel und Aprath.
Wülfrath sei mangelhaft an die beiden S-Bahnhöfe Aprath und Düssel-Hahnenfurt angeschlossen, schreiben die Akteure. Für die beiden Zuglinien S9 und S28 seien viele Millionen ausgegeben worden und es würden noch viele Millionen für die Elektrifizierung folgen. „Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn der ÖPNV ausgebaut wird“, schreiben der Wülfrather BUND und die Bürgervereine. Bürger müssten die Bahnhöfe auch erreichen können, was nur funktioniere, wenn die Stadt mit Bussen an die Bahnhöfe angeschlossen werde.
Zum Bahnhof Düssel/Hahnenfurth führt seit zwei Jahren die Linie 641 – im 30 Minuten, während die S28 alle 20 beziehungsweise 40 Minuten fährt. „Das kann natürlich keinen optimalen Anschluss ergeben“, so die Vereine. „Alle S-Bahnzüge müssen mit Zu- und Abbringerbussen an die Stadt Wülfrath angeschlossen werden.“
Der Bahnhof Aprath wird seit 20 Jahren nur im Stundentakt an die Stadt Wülfrath angeschlossen. „Dies war zunächst von der Stadt Wülfrath so gewollt, um Geld zu sparen“, schreiben die Engagierten an den Petitionsausschuss des Landtags NRW. Die Verbindung sei sehr unzuverlässig. Es gebe Busfahrer, die ganz am Bahnhof vorbeifahren oder losfahren, wenn die S-Bahn kurz vor der Einfahrt ist. Hinzu kommen Verspätungen im S-Bahnverkehr.
„Daraus ergeben sich bei Verkehrszählungen sehr geringe Fahrgastzahlen, der wirkliche Bedarf ist viel höher“, hieß es. Seit einigen Jahren bemüht sich die Stadt eine Verbindung im 30-Minuten-Takt zu erreichen.
„Die Wuppertaler Stadtwerke haben sich zunächst quergestellt, danach ein Verhinderungsangebot in Höhe von 197.500 Euro pro Jahr für eine ausschließlich werktägliche Erweiterung des Angebots angeboten“, schreiben die Vereine. Ihnen liegt nach eigenen Angaben ein Angebot eines Taxiunternehmens mit Mietwagen vor, das dieselbe Leistung mit Taxis für 54.000 Euro pro Jahr anbietet. Das sei allerdings auch rechtlichen Gründen wegen des gebündelten Bedarfsverkehrs keine Alternative.
„Wülfrath hat lange genug auf einen vernünftigen, zeitgemäßen Anschluss an die S-Bahn gewartet, bei dem jeder Zug auch einen Anschluss an die Stadt hat“, so die Bürgervereine und der Wülfrather Umweltschutzbund. „Eine weitere Verzögerung darf es nicht mehr geben“.
Mit etwas Mathematik auf Grundlage einiger Zahlen des Statistischen Landesamtes untermauern die Vereine ihre Forderungen. Das Bedarfspotenzial liege bei elf Fahrgästen pro Busfahrt von und nach Düssel, die Strecke von und nach Aprath würden 31 Fahrgäste pro Fahrt nutzen.
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