Insgesamt pflanzten die Engagierten bei sonnigem Wetter rund 1.600 Frühlingsblumen. Foto: Stadt Wülfrath
Insgesamt pflanzten die Engagierten bei sonnigem Wetter rund 1.600 Frühlingsblumen. Foto: Stadt Wülfrath

Wülfrath. Am Dreck-weg-Tag ist die Kalkstadt von rund 1,7 Tonnen Müll befreit worden. Laut Stadtverwaltung haben sich 1.057 Aktive an dem City-Putz beteiligt – ein neuer Rekord. 


„Das war eine Rekordbeteiligung, und alles hat reibungslos geklappt,“ freut sich die Abfallberatung über das Engagement der vielen Freiwilligen, die sich tatkräftig für ein sauberes und blühendes Wülfrath eingesetzt haben. Insgesamt 1,7 Tonnen Abfälle landeten bei der groß angelegten Sammelaktion dort, wo sie von Beginn an hingehört hätten: in Müllsäcken und Containern.

Straßenränder, Gehwege und Grünanlagen erstrahlen nun in neuem Glanz, pünktlich zum nahenden Frühjahrsanfang. Alle Wülfrather Schulen und vier Kindertagesstätten waren bereits am Freitag mit insgesamt 864 Kindern und Schülern in ihren Einsatzgebieten unterwegs. Die Abfallberatung hat als Dankeschön Donuts verteilt. Am Samstag krempelten 193 Freiwillige ihre Ärmel hoch und sammelten Abfälle ein oder pflanzten Blumen.

Mitgewirkt haben: Bürgervereine Wülfrath, Düssel, Rohdenhaus und Flandersbach, THW Heiligenhaus/Wülfrath (Säuberung des Krappsteichs), Freie evangelische Gemeinde Wülfrath. Jugendbeteiligungsgremium „Wülf-Rat“, Frauen-Netzwerk Wülfrath, Bürgerstiftung Wülfrath, Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und zahlreiche Familien, Einzelpersonen oder private Gruppen.

Die Aktiven des Bürgervereins Flandersbach machten reichlich Beute, wie die Müllsäcke zeigen. Foto: BV Flandersbach
Die Aktiven des Bürgervereins Flandersbach machten reichlich Beute, wie die Müllsäcke zeigen. Foto: BV Flandersbach

Auch die Parteien SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen waren im Einsatz. Fünf Pflanzgruppen haben blühende Blickpunkte in der Innenstadt geschaffen: Auf der Grünfläche neben der alten Post pflanzte eine Familie, die Pflanzkästen in der Fußgängerzone und Baumscheiben Am Diek wurden durch das Frauen-Netzwerk und die Bürgerstiftung Wülfrath bestückt, im Angergarten pflanzte die SPD. Das Ehrenmal im Stadtpark und der Rote Platz in der Ellenbeek wurden mit vielen Frühlingsblumen bunt gestaltet.

Der Bürgerverein Wülfrath hat am Krappsteich gesäubert, der Bürgerverein Düssel sammelte entlang der Düsseler Straße und der Bürgerverein Rohdenhaus im gesamten Wohngebiet Abfall ein. In Flandersbach waren mit dem Bürgerverein rund 20 Personen beim Müllsammeln aktiv und bepflanzten Beete mit Frühlingsblühern. Die Stadt bedankt sich bei allen Teilnehmenden für ihre tatkräftige Mithilfe.

Das THW half per Boot bei der Reinigung des Stadtteichs. Foto: Stadt Wülfrath
Das THW half per Boot bei der Reinigung des Stadtteichs. Foto: Stadt Wülfrath

Ein Dankeschön spricht die Stadtverwaltung den Sponsoren aus, die „mit Geld- oder Sachspenden ebenso zum Erfolg der Aktion beigetragen haben“: Die KDM Ratingen gab 48 Säcke Komposterde her, von der Stiftung Hephata kamen 1.000 Stiefmütterchen, der Wülfrather Rechtsanwalt Markus Matzkeit sorgte für 1.000 Warnwesten und 1.000 Paar Arbeitshandschuhe, die Entsorgungsfirmen Awista und RMG Logistik spendeten Kappen, Warnwesten und Arbeitshandschuhe, die AWG Müllverbrennungsanlage in Wuppertal sorgte ebenfalls für eine Ausstattung mit Arbeitshandschuhen und die FDP unterstütze die Aktion finanziell.

Westen und Handschuhe wurden tatsächlich in großen Mengen benötigt. Denn: Insgesamt waren es 1.057 Aktive, die anpackten.

Die Awista war zudem mit einem Müllfahrzeug im Einsatz und hat die vielen hundert Abfallsäcke eingesammelt. Die Straßenmeisterei Velbert/Tönisheide von Straßen NRW sicherte mit einem Begleitfahrzeug die Gruppen und das DRK Velbert/Neviges bewirtete die Engagierten bei der anschließenden Dankeschön-Veranstaltung in der Fahrzeughalle des Baubetriebshofes.

„Die vielen Freiwilligen waren sich einig: In der Gemeinschaft hat das Mithelfen so richtig Spaß gemacht“, berichtet die Abfallberatung über das zahlreich geäußerte Feedback zur Aktion.

Sammeln an der „Straße des Grauens“

Ulrike Eberle, Abfallberaterin, Andreas Seidler und Wolfgang Preuß, stellv. Bürgermeister, Margit Hassel-Bähr, Thomas Kaulfuß, Vorsitzender des BV Düssel, Friedel Rings, der freundliche Mitarbeiter von Straßen NRW, Udo Switalski, der Chronist; nicht auf dem Bild bzw. nur teilweise als Schatten: Stefan Schneider, Geschäftsführer a. D. sowie Birgit Goertz. Foto: BV Düssel
Ulrike Eberle, Abfallberaterin, Andreas Seidler und Wolfgang Preuß, stellv. Bürgermeister, Margit Hassel-Bähr, Thomas Kaulfuß, Vorsitzender des BV Düssel, Friedel Rings, der freundliche Mitarbeiter von Straßen NRW, Udo Switalski, der Chronist; nicht auf dem Bild bzw. nur teilweise als Schatten: Stefan Schneider, Geschäftsführer a. D. sowie Birgit Goertz. Foto: BV Düssel

Von den Engagierten kommt viel positives Feedback: „Der Dorfplatz erstrahlt wieder im neuen Glanz“, freut sich der Vorstand des Bürgervereins Flandersbach. Dort hatten rund 20 Aktive mitgeholfen, um die Straßen von der Vogelsmühle bis zum Zwingenberger Weg fit für die wärmere Jahreszeit zu machen. Die Beete seien gesäubert und viele Frühlingsblüher gepflanzt worden, so der Bürgerverein. Beim gemeinsamen Mittagessen am Baubetriebshof trafen die Vereinsmitglieder bei Gulaschsuppe und Gemüseeintopf auf andere Müllsammelnde.

Zu ihnen gehörten sechs Mitglieder des Bürgervereins Wülfrath-Düssel, die sich zuvor der Tillmannsdorfer Straße Richtung Wuppertal sowie der Düsseler Straße Richtung Wülfrath annehmen. Vor allem die Düsseler Straße habe ich im Verlauf der Aktion als „Straße des Grauens“ entpuppt, schreibt Pressewart Reinhart Hassel. Insbesondere für die Tiere sei das der Fall gewesen, denn „Scherben über Scherben säumten die Bankette und die Seitengräben“. Die Ausbeute war groß: eine volle Bierflasche, Schnapsfläschchen, Bonbonverpackungen, Plastikverschlüsse von Kaffeebechern und Verpackungen von Fast-Food-Restaurants fanden die Engagierten. Rund 20 Abfallsäcke kamen so allein durch die sechs Helfenden zusammen.

Und auch die Pandemie hat ihre Spuren in der Nature hinterlassen: Auch Einwegmasken sammelten die Helfer des Düsseler Vereins ein.

Beim CDU-Stadtverband stellt man Vermutungen zu einigen Müllsündern an: Weil man vor allem in straßennahen Bereich fündig wurde, sei offenbar ein Großteil der gesammelten „Fundstücke“ aus Autos heraus in die Landschaft geworfen worden. Gerade in der Umgebung von Stellen, an denen die Fahrzeugführer kurz anhalten müssen, wie Ampeln und Kreisverkehre, habe man Schwerpunkte festgestellt

Die CDU-Fraktion hatte im Vorfeld des sehr erfolgreichen Dreck-weg-Tages im Ausschuss für Bürgerservice, Ordnung und Feuerwehr (ABOF) die Verwaltung gebeten, auch weiterhin zeitgemäße Möglichkeiten zu prüfen, um das achtlose Wegwerfen von Müll einzuschränken.

Das CDU-Team um die Vorsitzende Isabel Effert kümmerte sich um den Bereich Zur Fliethe und Alte Ratinger Landstraße. Foto: CDU
Das CDU-Team um die Vorsitzende Isabel Effert kümmerte sich um den Bereich Zur Fliethe und Alte Ratinger Landstraße. Foto: CDU