Sandra Pietschmann geht als gemeinsame Kandidatin für CDU und SPD in das Rennen um das Bürgermeisteramt. Foto: André Volkmann
Sandra Pietschmann geht als gemeinsame Kandidatin für CDU und SPD in das Rennen um das Bürgermeisteramt. Foto: André Volkmann

Mettmann. CDU und SPD schicken Sandra Pietschmann als gemeinsame Kandidatin in das Rennen um das Bürgermeisteramt.


Die Mitglieder beider Parteien haben Sandra Pietschmann mit einem mehrheitlichen Votum als gemeinsame Kandidatin bestätigt. Seit einem halben Jahr arbeiten CDU und SPD am Gemeinschaftsprojekt „Bürgermeisterwahl 2020“. Mit der parteilosen Sandra Pietschmann könne man eine „durchsetzungsstarke und integrierende“ Kandidatin präsentieren, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Parteien.

Sandra Pietschmann sieht ein Klima der Zusammenarbeit und empfand den Findungsprozess als „extrem wertschätzend“. Aufgeweicht wird die alte Rivalität zwischen SPD und CDU durch die Nominierung einer gemeinsamen Kandidatin jedoch nicht. Das versichern die Vertreterinnen und Vertreter beider Parteien. Sowohl CDU als auch SPD wollen mit eigenen, wiedererkennbaren Wahlprogrammen werben.

Stellen sich dem Wahlkampf: Dr. Richard Bley (CDU) und Gabriele Hruschka (CDU), Sandra Pietschmann, Florian Peters (SPD) und Heribert Klein (SPD). Foto: André Volkmann
Stellen sich dem Wahlkampf: Dr. Richard Bley (CDU) und Gabriele Hruschka (CDU), Sandra Pietschmann, Florian Peters (SPD) und Heribert Klein (SPD). Foto: André Volkmann

Die Kooperation sei im Hinblick auf die anstehende Bürgermeisterwahl im September ein Muss zum Wohle der Stadt gewesen. Mit der Wahl aus dem Jahr 2015 im Hinterkopf haben CDU und SPD sich schrittweise auf eine neue Strategie geeinigt. „Einem Verwaltungsmann und auch der CDU ist im Jahr 2015 eine Abfuhr erteilt worden“, sagt CDU-Stadtverbandsvorsitzende Gabriele Hruschka. Die Fragestellung für die nächste Wahl lautete bei den Parteien nun: Müssen wir den Bürgern etwas Anderes anbieten?

Hruschka beschreibt den Prozess: Anfragen bei anderen Fraktionen verliefen ins Leere, die AfD blieb ungefragt. Nur bei der SPD habe man schnell gemerkt, dass sie dasselbe wolle – nämlich für Mettmann gestalten. „Es war ein dynamischer Prozess mit wechselseitigen Gesprächen“, ergänzt Heribert Klein, Ortsvorsitzender der SPD. Für beide Parteien steht jedoch auch fest, dass hinter diesem Novum eine außergewöhnliche Entscheidung stehe, die für die Stadt Mettmann getroffen wurde. Die SPD habe sogar ihre Satzung ändern müssen, um Sandra Pietschmann als parteilose Kandidatin vorschlagen zu können.

Die Fraktionsvertreter sind überzeugt von ihrer „überparteilichen und kompetenten“ Kandidatin. „Sandra Pietschmann wird ein Angebot vermitteln“, so Florian Peters (SPD), „und alle sind dann aufgerufen, sich Gedanken zu machen.“

Sandra Pietschmann: Unabhängig und zielorientiert

Die gemeinsame Entscheidung von SPD und CDU soll Sandra Pietschmann zwar den Rücken stärken, sie selbst bleibt dennoch unabhängig. „Ich bin unabhängig und entscheide für Mettmann, nicht für die Parteien“, macht Pietschmann klar.

Sandra Pietschmann, aber auch die Fraktionsverantwortlichen von SPD und CDU sehen in ihrer Kandidatin eher eine Managerin im Rathaus als eine Verwaltungsfrau – genau das sei ein Vorteil: „Kreativität ist wichtiger als Verwaltungserfahrung“, bringt SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Peters es auf den Punkt.

Sandra Pietschmann geht motiviert in den Wahlkampf. Ihre Strategie ist bürgernah. Sie wolle den Mettmannern zunächst zuhören, um so im Sinne einer mit einer „smarten Zielvorstellung“ die Themen zu entdecken, die für die Zukunft der Stadt wichtig und auch umsetzbar sind. „Es ist eine Herkuslesaufgabe“, weiß Pietschmann, die nun mit Bürgern, Initiativen und Vereinen ins Gespräch kommen möchte. Erste Termine seien dazu bereit vereinbart worden. Als Geschäftsführerin des Vereins Mettmann-Sport hat die gelernte Bankkauffrau und Fachwirtin für Sportmanagement bereits bewiesen, was sie leisten kann.

Die Kandidatin will auf nachvollziehbares Verwaltungshandeln setzen, also nachvollziehbare Entscheidungen produzieren, hinter denen Willensbildungsprozesse stecken. Illusionen gibt Sandra Pietschmann sich nicht hin: „Wir werden nicht alles angenehm umsetzen können und auch harte Entscheidungen treffen müssen.“ Diese sollen dann jedoch unter Abwägung aller Argumente getroffen werden.

Mit einer positiven Einstellung will Pietschmann dem Amt der Bürgermeisterin gegenüber treten: „Ich will nichts unversucht lassen.“ Drei Dinge ruft sie – werbewirksam als Hashtags verpackt – aus für die Wahl im September: #BM2020, #gemeinsam und #fürME.