Kreis Mettmann. Der Deutsche Wetterdienst weist auf die hohen Temperaturen und die damit einhergehende „starke Wärmebelastung“ hin. Die amtliche Warnung vor Hitze gilt auch im Kreis Mettmann.
*Update*: Die Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes gilt inzwischen bis Sonntagabend um 19 Uhr. Die Meteorologen erwarten weiterhin eine starke Wärmebelastung. Die Hitze werde ältere und pflegebedürftige Menschen extrem belasten, so der DWD.
Die Wetterextreme gehen nahezu fließend ineinander über. Nach einer zeitweisen Abkühlung mit Regenfällen, Gewitter und teils Sturmböen trifft nun eine Hitzepeitsche den Westen Deutschlands. „Unter Hochdruckeinfluss erwärmt sich die eingeflossene Atlantikluft weiter“, so die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes. „Am Wochenende führt ein umfangreiches Tief über dem nahen Nordostatlantik heiße, in den Südwesten und Westen zunehmend auch schwüle Luft heran.“ Das sorgt für hohe Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, bringt voraussichtlich am Sonntag jedoch auch Sommerwetter mit einer Gewitterneigung nach Nordrhein-Westfalen.
Das Hitzeband zieht sich von Südwesten um Lörrach in Baden-Württemberg bis hinauf ins Münsterland in NRW – und der Kreis Mettmann liegt mittendrin. Der Wetterdienst warnt entsprechend für Samstag vor einer starken Wärmebelastung: ab 11 Uhr und dann bis 19 Uhr.
Die Temperaturen erreichen in der Rheinregion im Tagesverlauf um 35 Grad.
Hitze belastet den Körper
Die Hitzebelastung könne für den menschlichen Körper gefährlich werden und „zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen“. Die Hitze solle man vermeiden und zudem ausreichend Wasser trinken, raten die Meteorologen. Innenräume solle man möglichst kühl halten. Als gute Durstlöschen gelten Mineralwasser, verdünnte Säfte und Kräuter- oder Früchtetee – all das solle man jedoch nicht eiskalt genießen, sondern besser auf Körpertemperatur. Alkohol oder Kaffee soll man besser meiden. Anderthalb bis zwei Liter soll man mindestens trinken. Auch die Auswahl geeigneter Lebensmittel kann in Hitzephasen helfen: hierzu zählen Gemüse, Salate und wasserreiches Obst. Nicht so gut sind schwer verdauliche und fettreiche Gerichte, die den Körper zusätzlich belasten.
Wichtig für Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind: Im Vorfeld solle man mit dem Arzt sprechen, um gegebenenfalls die Dosierung anzupassen, so das Bundesamt für Katastrophenschutz.
Die Belastung vor allem für Ältere, Vorerkrankte oder Kinder ist nicht zu unterschätzen. Daher gibt der Wetterdienst frühzeitig die sogenannten Hitzewarnungen heraus: Laut Bundesamt für Katastrophenschutz immer dann, wenn an zwei aufeinander folgenden Tagen eine mindestens „starke Wärmebelastung“ von 32 bis 38 Grad Gefühlter Temperatur vorhergesagt wird und es nachts nur zu einer unzureichenden Abkühlung kommt oder aber extreme Belastungen von 38 Grad oder mehr erwartet werden.
Erste-Hilfe im Hitzefall
- An Hilfsbedürftigen nicht einfach vorbei gehen
- Hilfsbedürftige Personen in den Schatten bringen
- Kleidung lockern
- Etwas zu trinken anbieten
- Notruf 112 wählen
Beim Amt für Katastrophenschutz geht man davon aus, dass infolge einer Hitzewelle im Jahr 2003 etwa 7.500 Menschen verstorben sind, in den Jahren 2006 und 2015 seien es jeweils rund 6.000 gewesen. Die Katastrophenschützer raten deshalb dazu, sich um Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn zu kümmern, die durch anhaltend hohe Temperaturen gefährdet würden: „Regelmäßige Besuche und Telefonate können helfen, bei gesundheitlichen Problemen rechtzeitig einzugreifen“, so der Rat.
Aufpassen in der Natur
Der Sprung – besser der langsame Einstieg – ins kalte Nass kann Abkühlung verschaffen, allerdings mahnt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft zu Vorsicht vor allem außerhalb von Schwimmbädern: Man soll nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen; Eltern sollten ihre Augen auf die Kinder richten. Ebenso wichtig: „Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden“, so die DLRG.
Gefahren entstehen zudem durch die Trockenheit: Es kann zu Waldbränden kommen. Der Gefahrenindex steigt laut Wetterdienst vor allem am Samstag an. Hier gelten die Verhaltenstipps der Feuerwehren: Offenes Feuer im und an Wald- und Grasgebieten solle man vermeiden, Autos nicht auf trockenem Unterholz oder Wiesen abstellen und keine Flaschen in die Natur werfen, da Unrat je nach Material wie ein Brennglas wirken kann. Wer einen Entstehungsbrand oder Waldbrand entdeckt, möge die 112 wählen.