Gewerkschafter Hakan Civelek leitet die Velberter Geschäftsstelle der IG Metall. Foto: IG Metall
Gewerkschafter Hakan Civelek leitet die Velberter Geschäftsstelle der IG Metall. Foto: IG Metall

Velbert. Anlässlich der IG-Metall-Aktionswoche für einen Brückenstrompreis fordert Hakan Civelek, Geschäftsführer der IG Metall Velbert die Bundesregierung auf, schnell eine Entscheidung für eine solche Maßnahme zugunsten der energieintensiven Industrie zu treffen.


„Wir wollen, dass die deutsche Industrie klimafreundlich wird. Wir wollen die Energie- und Mobilitätswende. Dafür braucht es auch den Brückenstrompreis. Denn die derzeitigen Energiepreise treffen die energieintensive Industrie mit voller Wucht und führen dazu, dass wichtige Investitionsentscheidungen für die grüne Transformation nicht getroffen werden. Damit bedrohen die hohen Kosten und die zurückgehaltenen Investitionen Arbeitsplätze und Unternehmen.“

Gerade in niederbergischen Raum gebe es viel energieintensive Industrie, die alle am Beginn der Wertschöpfungskette stehen. Vor allem die Eisen- und Zinkdruckgussgießereien und die aluminiumverarbeitende Industrie sind von hohen Energiekosten betroffen. Der Betriebsratsvorsitzende der Erbslöh Aluminium GmbH Wassilios Athanassiou, hat sich auf der kürzlich stattgefundenen Impulstagung der IG Metall Velbert vor allem über die hohen Energiepreise besorgt gezeigt: „Als energieintensives Unternehmen stehen wir aufgrund der hohen Energiepreise mit dem Rücken zur Wand. Wir können die gestiegenen Energie- und Materialpreise nur bedingt in den Markt weitergeben. Wir brauchen dringend einen staatlich gedeckelten Industriestrompreis, damit wir unsere Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren. Ohne eine klare Industriepolitik werden wir die Transformation nicht schaffen“, so Athanassiou.

Diese Industrie bietet gute Arbeit, mit guten Löhnen und sorgt für soziale und wirtschaftliche Sicherheit. Dies sei gefährdet, wenn der Brückenstrompreis nicht komme. Aber statt sich zum Industriestandort Deutschland zu bekennen und schnell in die Transformation zu starten, habe die Bundesregierung vor wenigen Wochen in Meseberg die wichtige Zukunftsentscheidung „Brückenstrompreis“ vertagt, so Hakan Civelek. Darum erhöhe die IG Metall in dieser Woche den Druck, damit sich die Politik beim Brückenstrompreis bewegt.

„Der Brückenstrompreis soll keine Dauersubvention mit der Gießkanne werden. Er ist eine kurzfristige, lebenserhaltende Maßnahme. Denn die Industrie leidet massiv unter den hohen Strompreisen, die um ein Vielfaches höher liegen als in anderen Ländern. Darum brauchen wir einen Brückenstrompreis, der die Lücke schließt, bis eine klimaneutrale Stromerzeugung für wettbewerbsfähige Preise sorgt.“