Der Bahnhof in Rosenhügel in seiner ganzen Pracht: Farbenfroh, aber nicht besonders einladend. Foto: Volkmann
Der Bahnhof in Rosenhügel in seiner ganzen Pracht: Farbenfroh, aber nicht besonders einladend. Foto: Volkmann

Velbert. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat seinen aktuellen Stationsbericht zum Zustand der Stopps herausgegeben. Die Bahnhöfe Rosenhügel und Neviges kommen nicht besonders gut weg. 


Kaugummi, Graffiti, zerstörte Scheiben, Müll und Aufkleber – so mancher Bahnhof hat seine Glanzzeiten längst hinter sich. Belegt wird das durch den jährlichen Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, für den die Zustände an den insgesamt 296 Bahnhöfen und SPNV-Haltepunkten im Verbundraum erfasst werden. Diesmal zieht der VRR für den Bericht zum Jahr 2023 ein erfreuliches Ergebnis: Die Gesamtsituation habe sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert, jedoch nur leicht.

Insgesamt 57 Prozent der Stopps haben ordentlich oder besser abgeschnitten. Umgekehrt bedeutet das: 43 Prozent der Halte befanden sich zum Zeitpunkt der Erfassung in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand. Bereits im vergangenen Jahr war das Bild durchwachsen: Die Stopps Neviges, Langenberg und Rosenhügel schafften es nur dank der Barrierefreiheit auf ein „Entwicklungsbedürftig“; lediglich Nierenhof schnitt insgesamt besser ab und kam auf eine „ordentliche“ Bewertung – die ist seit der Überprüfung im vergangenen Jahr allerdings futsch. Auch der Bahnhof in Nierenhof befindet sich nun in einem „entwicklungsbedürftigen“ Zustand.

Vor allem die Bahnhöfe Neviges und Rosenhügel sind den Testern negativ aufgefallen. Bei dem Kriterium Aufenthaltsqualität vergaben die Experten die Bewertung „unzureichend“. Pendlerinnen und Pendler üben regelmäßig Kritik in den Sozialen Medien: In Neviges funktioniert der Aufzug nicht, oft riecht es unangenehm im Bereich der Treppen; der Bahnhof Rosenhügel ist vor allem am Bahnsteig der Züge in Richtung Wuppertal nicht besonders einladend: Verbogene Schilder, Aufkleber, Unkraut und massenhaft Schmierereien versprühen bei dem Stopp vor allem in den Abendstunde der Charme eines „lost places“. Immerhin: Bei der Barrierefreiheit können die Bahnhöfe punkten, auch die Fahrgastinformationen halten die Tester als positiven Faktor fest. Schlimmer als am Rosenhügel und in Neviges geht es allerdings auch im Kreis Mettmann noch: die Stopps in Gruiten und Haan schnitten schlechter ab. Ein gutes Beispiel findet sich zudem direkt hinter der Stadtgrenze: Für den Bahnhof Wülfrath-Aprath vergaben die VRR-Tester gute Noten, viel los ist an dem Stopp allerdings nicht.

Für die Deutsche Bahn ist es ein enormer Kraftakt, die vielen kleinen Bahnhöfe in einem annehmbaren Zustand zu halten. Insgesamte verbessert sich die Barrierefreiheit an den Stopps, einen negativen Trend verzeichnet der VRR im Stationsbericht allerdings bei der Aufenthaltsqualität und den Fahrgastinformationen. Den VRR kostet die Nutzung der Halte eine ordentliche Summe: in 2023 seien rund Stationsnutzungsentgelte in Höhe von etwa 72,7 Millionen Euro im gesamten VRR-Gebiet angefallen – ein Plus von 1,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.