Bürgermeisterin Sandra Pietschmann im Gespräch mit Landrat Thomas Hendele und Friedel Liesenkloß, dem Baas der Bürger- und Heimatvereinigung "Aule Mettmann. Foto: Kreisstadt Mettmann
Bürgermeisterin Sandra Pietschmann im Gespräch mit Landrat Thomas Hendele und Friedel Liesenkloß, dem Baas der Bürger- und Heimatvereinigung "Aule Mettmann. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. In der Goldberger Mühle, einem der ältesten und schönsten Baudenkmäler in der Stadt, ist am vergangenen Samstag der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe gefeiert worden, mit der an den 10. August 1424 erinnert wird, an dem „Medemen“, wie Mettmann damals hieß, zur Freiheit erhoben wurde.


Umso schöner, dass der Auftakt zu diesem ganz besonderen Geburtstag auf den Tag genau 600 Jahre später gefeiert werden konnte. Unter den vielen Gästen, darunter unter anderem Vertreter der Ratsfraktionen, der Bürgervereine, des Einzelhandels und
der Wirtschaft, der Mettmanner Bürgerstiftung, der Stiftung Habris sowie der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, begrüßte Bürgermeisterin Sandra Pietschmann auch Landrat Thomas Hendele, der ihr und der Stadt zu diesem besonderen Jubiläum gratulierte.

In seinen Grußworten zeichnete Landrat Hendele die Geschichte Mettmanns als Verwaltungsstadt nach, vom Sitz des bergischen Amtes bis hin zur Entscheidung im Jahr 1953, Mettmann zum Sitz des Kreises zu machen. Im Laufe der Jahrzehnte hatte der Sitz des Landkreises bis dahin mehrfach gewechselt, unter anderem nach Vohwinkel, Elberfeld und Düsseldorf, bevor im Jahr 1954 der Sitz der Kreisverwaltung wieder nach Mettmann kam. Als Kreisstadt könne Mettmann also auch 70. Geburtstag feiern, so Hendele. „Für die Zukunft wünsche ich der Stadt Mettmann eine gute Entwicklung, verantwortungsvolle Entscheidungen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger und dass die Stadt ein lebenswerter Ort bleiben möge“, sagte der Landrat. Auf die Unterstützung und Begleitung des Kreises könne sich Mettmann auch in den kommenden Jahren verlassen.

Bürgermeisterin Pietschmann stellte in ihrer Begrüßung heraus, welche Bedeutung die Freiheitsrechte für Mettmann hatten, dass beispielsweise die Bürger von Abgaben und
Steuern befreit waren, dass sie Bürgermeister und Räte wählen konnten sowie Jahr- und Wochenmärkte abhalten durften. „Mit der Erhebung zur Freiheit erhielten die Bürgerinnen und Bürger viele Privilegien, mit denen die Entwicklung Mettmanns vom Dorf zur Stadt über die Jahrhunderte eingeleitet wurde“, so Bürgermeisterin Pietschmann. Doch mit der neu gewonnenen Freiheit seien für die Bürgerschaft auch Pflichten verbunden gewesen. So musste sie beispielsweise eine Stadtmauer errichten, um die Stadt vor feindlichen Truppen und marodierenden Banden zu schützen.

Ein Dank der Bürgermeisterin galt Anna Wagner aus der städtischen Kulturabteilung, die mit Unterstützung von Wirtschaftsförderer Stephan Reichstein und Alida Fangerau,
Mitarbeiterin in der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, ein Jahresprogramm mit vielen Veranstaltungen bis in das nächste Jahr hinein geplant hat.
Die Termine zu den einzelnen Events sind auf der städtischen Homepage unter der Rubrik „Mettmann feiert 600 Jahre Freiheit“ sowie im städtischen Veranstaltungskalender aufgeführt, darunter ein Vortrag von Stadtarchivar Marinko
Betker, der am 19. September zur Geschichte und der Bedeutung der Freiheit viel Interessantes, Kurioses und Spannendes erzählen wird.

Am 28. September gibt es eine „Große Marktsitzung“, die von der Stadt in Zusammenarbeit mit der Kulturinitiative ME:ET organisiert wird. Privatpersonen, Vereine, Kunst- und Kulturinteressierte sind eingeladen, sich mit einem eigenen
Sitzmöbelstück an der „Großen Marktsitzung“ zu beteiligen.

Die selbst gestalteten Objekte werden auf dem Marktplatz ausgestellt, begleitet von einem kulturellen und historischen Rahmenprogramm. Wer an der Marktsitzung mit einem eigenen Sitzobjekt teilnehmen möchten, könne sich noch bis zum 1. September im städtischen Kulturbüro anmelden, erklärte Bürgermeisterin Pietschmann.

Bei schönstem Sommerwetter klang der Auftakt der Feierlichkeiten am Samstag rund um die Mühle aus.