Ratingen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer hat das Technische Hilfswerk in Ratingen besucht. In Gesprächen ging es unter anderem um die Auswirkungen des Klimawandels.
„Es wäre fatal, jetzt den Rotstift bei der Katastrophenvorsorge anzusetzen“, mahnt Peter Beyer, CDU-Bundestagsabgeordneter und langjähriges Mitglied des Technischen Hilfswerks (THW), bei seinem Besuch im Ortsverband Ratingen. Am vergangenen Samstag diskutierte Beyer gemeinsam mit den Helfern vor Ort und Vertretern des Landesverbands Nordrhein-Westfalen über die aktuellen Herausforderungen im Bevölkerungsschutz, die Auswirkungen des Klimawandels und die Zukunft des Ehrenamts.
Beyer, der sich dem THW als langjähriges Mitglied besonders verbunden fühlt, betonte in den Gesprächen, dass gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel nicht an der Sicherheit der Bevölkerung gespart werden dürfe. Er verwies auf die verheerenden Folgen des Tiefdruckgebiets „Bernd“, das vor drei Jahren das Ahrtal heimsuchte und auch bei uns vor Ort großen Schaden anrichtete. Und auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verschärfe die Bedrohungslage. „Diese Ereignisse haben uns vor Augen geführt, wie wichtig eine gut ausgestattete und schlagkräftige Katastrophenvorsorge ist“, so der erfahrene Außen- und Sicherheitspolitiker.
Der Bevölkerungsschutz sei eine Schlüsselkomponente, um die Resilienz der Gesellschaft und die Sicherung unserer Lebensgrundlagen im Notfall zu gewährleisten. Bevölkerungsschutz und nationale Sicherheit seien zunehmend miteinander verknüpfte Bereiche, so Beyer, der an den zukünftigen Inhalten einer Nationalen Sicherheitsstrategie mitarbeitet. Der Politiker fordert schon seit längerer Zeit eine Zeitenwende, auch für den Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland.
Auch Till Dobrinski, Ortsbeauftragter des THW Ortsverbands Ratingen, teilt diese Einschätzung. „Das THW Ratingen hat das Glück, dass in den Standort investiert wird“, erklärte er. Seit mehreren Wochen laufen die Vorbereitungen für den Umbau und Ausbau des Standorts in Ratingen-Lintorf. Das Hauptgebäude wird modernisiert und um einen neuen Gebäudeteil für zehn Einsatzfahrzeuge erweitert. Auch in nachhaltige Technologien wie eine Wärmepumpe und Solarpanels werde investiert. Man sei der Eigentümerin und der Bundesanstalt für Immobilien (BImA) für das Engagement sehr dankbar. Selbstverständlich seien diese Investitionen nicht, lobt Dobrinski. Die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen am Standort Ratingen-Lintorf werden voraussichtlich noch im August beginnen. „Diese Investitionen sind ein klares Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit des Standorts“, freut sich Beyer.
Auch die Zukunft des Ehrenamts wurde in dem Gespräch thematisiert. „Wie alle ehrenamtlich getragenen Organisationen spürt auch das THW den gesellschaftlichen Wandel“, berichtet Dobrinski. Die Gewinnung und langfristige Bindung ehrenamtlicher Einsatzkräfte werde zunehmend schwieriger. Beyer, der selbst auf eine lange ehrenamtliche Tätigkeit zurückblicken kann, betonte die Bedeutung des Ehrenamts: „Wir müssen alles tun, um Menschen für diese wichtige Aufgabe zu begeistern und langfristig zu binden.“
Der Besuch von Beyer beim THW machte deutlich: Trotz knapper Kassen darf der Bevölkerungsschutz nicht vernachlässigt werden. Angesichts der zunehmenden Extremwetterlagen durch den Klimawandel und der wachsenden Herausforderungen für das Ehrenamt sind gezielte Investitionen und eine nachhaltige Strategie unerlässlich, um den Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland zukunftssicher zu machen.