Bunt ging es zu auf der Bühne, teils auch actionreich - immer jedoch musikalisch. Foto: Volkmann
Bunt ging es zu auf der Bühne, teils auch actionreich - immer jedoch musikalisch. Foto: Volkmann

Wülfrath. Am Samstagmittag ist in der Kalkstadt offiziell durch Bürgermeister Rainer Ritsche das 35. Kartoffelfest eröffnet worden. Das Motto sind die Neunziger – und die Jahrzehnte drumherum. 


Dieses Jahr ist einiges anders beim Kartoffelfest in Wülfrath. Der Start am Freitag war verregnet, da dürfte selbst die Prominente im Sack, Ulrike Platzhoff, nur widerwillig aus der Jute gekrabbelt sein. Am Samstag lief es besser, das Wetter spielte mit – zumindest über weite Strecken. Wie schnell sich alles ändern kann, haben die Organisatoren bei der Interessengemeinschaft „Wülfrath pro“ am Nachmittag spüren können: Ein kurzer Schauer und schon suchten die Besucher Schutz vor den Regentropfen oder flüchteten direkt vom Festplatz. Da lief die nachmittägliche Sause bereits.

Souverän führte Wülfraths gut gelaunter – und auch einziger – Moderator, Thomas Reuter, durch das Programm. Lutz Strenger heizte dem Publikum mit bekannten Hits ein, Bürgermeister Rainer Ritsche eröffnete anschließend um kurz nach 14 Uhr offiziell das 35. Wülfrather Kartoffelfest: „Es ist mir eine Freude und auch eine Ehre, das hier heute machen zu dürfen. Ich habe etwas durchwachsenes Wetter mitgebracht, aber wir werden die Sonne heute sicherlich noch zu sehen kriegen“. Der Bürgermeister sollte Recht behalten. Die Sonne ließ sich streckenweise blicken, ansonsten blieb der Nachmittag bewölkt. Es war nicht ganz so voll wie man es gewohnt ist – mit den schnellen Wetterumschwüngen dieses Herbstes müssen die Kalkstädter offensichtlich erst noch zurechtkommen.

Der Dank des Bürgermeisters galt zunächst den Organisatoren, die nicht allein das Kartoffelfest in Wülfrath weiterführen, sondern auch einen Feierabendmarkt initiiert haben. Die Engagierten bei „Wülfrath pro“ würden „immer wieder mit neuen Ideen glänzen“, freut sich Ritsche und findet weitere lobende Worte für das „kleine Team“, das diese tollen Events auf die Beine stelle.

Dieses Jahr hat man sich für das Fest die Neunziger als Thema ausgesucht. Die Vorbereitungen seien relativ schnell abgeschlossen gewesen, erklärt Dirk Herbener von der Interessengemeinschaft. Ziemlich rasant irrte man thematisch durch die Jahrzehnte. „DJ Ralle“ verlegte das diesjährige Kartoffelfest gleich mehrfach in das Jahr 2014; die Bühnendeko aus einem Rubix-Würfel und kleinen Pacman-Geistern gehören unstreitbar in die Achtziger, mit der Diddl-Maus traf man das Motto-Jahrzehnt hingegen ziemlich genau. Die modischen Verfehlungen jener Zeiten stellten die Vorstände Emanuele Berardi und Dirk Herbener für alle Besucher sichtbar dar.

Für einen ersten Höhepunkt sorgte der 90s-Triathlon mit Hula-Hoop, Dosenwerfen und Musikschnipsel-Raten. Zaghaft fanden sich Teilnehmer, am Ende stritten sechs Akteure um drei Pokale. Die zehn Jahre Alte Wülfratherin Tuana gewann, entschied das Finale im Stechen bei einer zweiten Runde Hula-Hoop.

Mit dem Nachmittag endet auf dem Kartoffelfest auch der gemütliche Teil. Am Abend ab 20 Uhr gibt es Live-Musik mit den „Strykers“, das große Finale Samstag findet mit einem Feuerwerk statt.

Am Sonntag geht es – dann bei deutlich besseren Wetterprognosen – weiter im Programm. Ab 11.30 Uhr steht der Musiker und Entertainer Christoph Terbonssen auf der Bühne, wird zum Frühschoppen für den passenden Sound sorgen. Mit dem Aufwiegen und dem Kartoffel-Schälwettbewerb (ab 14 und ab 15 Uhr) steuert das Fest dann auf seine Höhepunkte zu. Nach der Siegerehrung setzt am Sonntag ab 18 Uhr das Duo „Try-D“ mit Partymusik die Schlusspunkte für das 35. Fest rund um die Erdknolle.