Mettmann. In zahlreichen Städten gestaltet sich die Suche nach einem bezahlbaren Zuhause anhaltend schwierig – der Bedarf ist groß, das Angebot kaum vorhanden. Das gilt auch für den Kreis Mettmann mit seiner zentralen Lage zwischen den Großstädten Düsseldorf und Köln. Wohnen ist damit für viele zur existentiellen sozialen Frage unserer Zeit geworden.
Diese Erfahrung machen auch die kreisweiten Beratungsstellen der SkF-/SKFM-Verbände, in deren täglicher Arbeit der Mangel an erschwinglichem und angemessenem Wohnraum deutlich spürbar wird. Dabei betrifft die Wohnungsnot einige Gruppen stärker als andere. Dazu gehören vor allem auch alleinstehende und alleinerzie-hende Frauen sowie Frauen und ihre Kinder, die häusliche Gewalt erleben.
Die SkF-/ SKFM-Verbände im Kreis Mettmann nehmen den nahenden 25. Novem-ber, den internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen, zum Anlass, auf diese Notsituation aufmerksam zu machen. Denn hinter diesem Thema steht immer noch eine Form der strukturellen Gewalt gegen Frauen, die deutlich macht, dass es eine reale Ungleichheit in der Verteilung von Lebens- und Entwicklungschancen für be-stimmte Gruppen in einer Gesellschaft gibt.
So können beispielweise Unterstützungsangebote für Frauen und ihre Kinder oftmals nicht zeitnah erfolgreich abgeschlossen werden, weil keine passende Unterkunft für die Betroffenen zu finden ist, um ein eigenständiges Leben zu führen. Besonders Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, stehen häufig vor der schwierigen Entscheidung, in einem gewalttätigen Umfeld zu bleiben oder sich in die Obdachlo-sigkeit zu flüchten. Um den Ausstieg aus der Gewaltbeziehung zu erleichtern und die Lebenssituation nachhaltig zu verbessern, ist es dringend erforderlich, spezielle Wohnprojekte zu etablieren und langfristig erschwingliche Wohnmöglichkeiten zu schaffen.
Die Ursache für drohende Wohnungslosigkeit von Frauen ist vor allem der bundes-weite Mangel an bezahlbaren Wohnungen, bedingt durch steigende Mietpreise und Energiekosten. Alleinstehende oder alleinerziehende Frauen, die zum Beispiel in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten oder aufgrund fehlender Kinderbetreuung in Teilzeit tätig sind, müssen an anderen wichtigen Stellen sparen oder sich verschulden, um Mieten und Nebenkosten bezahlen zu können. Große Schwierigkeiten auf dem Wohnungsmarkt haben Frauen auf dem Weg in ein eigenständiges Leben aber nicht nur im Kontext häuslicher Gewalt, sondern auch nach stationären Unterbringungen, beispielsweise in der Jugendhilfe, in einer psychiatrischen Einrichtung oder in einer Flüchtlingsunterkunft.
Deshalb fordern die SkF-/SKFM-Verbände neben der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Frauen auch die Sicherung bereits bestehender Wohnmöglichkeiten. Zudem ist es dringend notwendig, dass Wohnungspolitik die soziale Infrastruktur und die besonderen Bedarfe von Frauen in unterschiedlichen Lebenslagen berücksichtigt. Denn angemessener Wohnraum und ein stärkendes soziales Wohnumfeld sind mit entscheidend dafür, dass Frauen in allen Lebenssituationen in Sicherheit und Würde leben können.
Um auf diese dringenden Themen aufmerksam zu machen und kreisweit ein Zeichen zu setzen, sind vom 28. bis 31. Oktober verschiedene Aktionen der SkF-/ SKFM-Ver-bände geplant. So wird der SKFM Mettmann am Mittwoch, 30. Oktober, mit einem Aktionsstand auf dem Mettmanner Wochenmarkt vertreten sein. Alle Interessierten sind eingeladen, sich dort zu informieren und an einer Verbesserung der Wohnsituation von Frauen mitzuwirken.
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