Kleine Goldbarren sind zu sehen. Foto: pixabay
Kleine Goldbarren sind zu sehen. Foto: pixabay

Erkrath. Derzeit häufen sich die Berichte der Polizei über Betrugsfälle im Kreis Mettmann – jüngst ist es in Erkrath zu einer Tat gekommen, bei der Unbekannte einen 89-Jährigen um Gold im Wert mehrerer Zehntausend Euro brachten. 


Zu der Tat kam es laut Polizei am Freitag, 17. Januar, , als der 89-Jährige mit einem „Schockanruf“ um Gold im Wert von mehreren Zehntausend Euro gebracht worden ist. Gegen 12 Uhr habe der Mann einen Anruf von einem angeblichen Polizist aus Saale erhalten. „Der Anrufer erklärte dem Erkrather, sein Sohn habe einen Autounfall verursacht, bei dem eine Frau ums Leben gekommen sei. Um seinem Sohn eine Haftstrafe zu ersparen, müsse der Erkrather nun eine Kaution zahlen“, hieß es.

Es blieb nicht bei einem Telefonat, wie die Polizei berichtet. Mehrere Anrufer hätten sich als weitere Amtsträger ausgegeben, unter anderem hätten sich ein angebliches Gericht oder ein vermeintlicher Staatsanwaltschaft gemeldet.

Die Betrügerbande habe den Erkrather derart unter Druck gesetzt, dass er gegen 14 Uhr einem Abholer das Gold als vermeintliche Kaution an seiner Haustür übergab.

„Etwa zwei Stunden später erreichte der 89-Jährige seinen Sohn und der Schwindel flog auf“, so die Polizei. Zu dem Abholer liegt die folgende Personenbeschreibung vor:

  • männlich
  • etwa 25 Jahre alt
  • dunkle Haare
  • schlanke Statur
  • hatte einen Schnurrbart
  • trug eine dunkle Hose sowie einen dunklen Kurzmantel
  • sprach Deutsch

Zeugen, die im Bereich rund um die Straße „Am Korresberg“ verdächtige Personen beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 02104 9480 6450 mit der Polizei in Erkrath in Verbindung zu setzen.

Polizei warnt vor Tricks

Der Vorfall in Erkrath ist nicht der einzige, über den die Polizei in der vergangene Woche informierte. Zu Betrugstaten kam es zuvor in Haan sowie in Ratingen.

Die Polizei mahnt zu Vorsicht, warnt vor den Maschen von Betrügern am Telefon: „Unter keinen Umständen werden Sie Polizei oder Staatsanwaltschaft am Telefon über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen oder gar Bargeld oder sonstige Wertgegenstände in eine vermeintliche sichere Verwahrung nehmen“, so die Kreispolizeibehörde. „Auch werden keine sogenannten Kautionszahlungen seitens der Polizei, des Gerichts oder der Staatsanwaltschaft gefordert oder angenommen, um Angehörige, die eine angeblich schwere Straftat begangen oder einen Unfall verursacht haben, vor einer sofortigen Inhaftierung zu bewahren.“

Wer einen dubiosen Anruf erhalte, sollte auflegen. In Zweifelsfällen solle man die echte Polizei in einem eigenständigen Telefonat vom Haustelefon über die 110 anrufen.