Velbert. Die CDU im Rat der Stadt Velbert hat mitgeteilt, dass sie die Pläne des Landes für eine Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Seniorenzentrum Wordenbecker Weg ablehnt. Die Partei plädiert für dezentrale Unterbringungseinrichtungen und hofft auf eine Reform der Asylpolitik auf Bundesebene.
Die Bezirksregierung hat Pläne für eine zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) am Wordenbecker Weg in Velbert vorgestellt. Rund 600 Menschen könnten in den leerstehenden Häusern des ehemaligen Seniorenzentrum untergebracht werden. Dabei soll das Land die Kosten für die Einrichtung tragen, die dort untergebrachten Menschen würden der Stadt Velbert trotzdem auf ihre Zuweisungszahlen an Flüchtlingen angerechnet.
Die CDU erteilt den Plänen der Landesregierung allerdings schon vor der anstehenden Ratsentscheidung am Dienstag, 18. Februar, eine Absage. Der Ortsverband fürchtet, dass eine „derart massive Unterbringung“ an einem einzigen Standort erhebliche Risiken für das soziale Miteinander in dem betroffenen Stadtteilen berge und „die Akzeptanzbemühungen vor Ort gefährde“.
„Eine Großunterkunft für 600 Personen auf so engem Raum ist aus unserer Sicht nicht tragbar“, erklärt Nico Schmidt, Fraktionsvorsitzender der CDU Velbert. „Der Standort würde die Stadtteile „Birth“ und „Am Berg“ massiv verändern und das Sozialgefüge vor Ort belasten. Akzeptanz kann nur gelingen, wenn die Verteilung über möglichst viele Standorte erfolgt und nicht der Eindruck entsteht, dass ganze Stadtteile ihr Erscheinungsbild verändern.“
Die CDU Velbert plädiert stattdessen für eine dezentrale Unterbringung, um die Zahl der Asylbewerberinnen und Asylbewerber je Stadtteil zu begrenzen. So soll eine höhere Akzeptanz erreicht werden.
Die CDU Velbert hofft außerdem, dass auf Bundesebene eine „Reform der Asylpolitik“ in Deutschland erfolgt. Damit könnten auch die Flüchtlingszahlen in Velbert sinken, so die CDU-Erwartung. Vor diesem Hintergrund sei die Bindung an eine Großunterkunft für zehn Jahre falsch.
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