Polizei und Stadt Velbert kontrollierten gemeinsam vier Immobilien. Foto: Polizei
Polizei und Stadt Velbert kontrollierten gemeinsam vier Immobilien. Foto: Polizei

Velbert. Am Morgen 9. April, hat in Velbert-Mitte eine groß angelegte melderechtliche Kontrolle durch den Kommunalen Ordnungsdienst unter Begleitung der Kreispolizeibehörde, des Bauordnungsamtes der Stadt Velbert, der Feuerwehr Velbert und der Familienkasse NRW stattgefunden.


„Ab 6 Uhr wurden insgesamt vier Wohnobjekte im Stadtgebiet kontrolliert“, teilen die Behörden und die Stadt Velbert. Ziel der Aktion sei eine umfassende melderechtliche und baurechtliche Überprüfung gewesen. „Die frühmorgendliche Uhrzeit wurde bewusst gewählt, um möglichst viele Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort anzutreffen“, hieß es.

Im Rahmen der Kontrollaktion wurde auch eine melderechtliche Überprüfung durchgeführt. Dabei habe sich in mehreren Fällen gezeigt, dass der tatsächliche Aufenthalt von Personen nicht mit der offiziellen Meldelage übereinstimmte. „In einem Objekt konnten beispielsweise von 19 gemeldeten Personen lediglich zehn Personen tatsächlich angetroffen und bestätigt werden“, so die Behörden. Solche Abweichungen seien in weiteren Objekten ebenfalls festgestellt worden. Nun wolle man eine eingehende Überprüfung durchführen.

Die Stadt wird auf dieser Grundlage weitere Schritte einleiten, um die Einhaltung der melderechtlichen Bestimmungen sicherzustellen. Die Polizei kontrollierte insgesamt 35 Personen und erstattete zudem eine Strafanzeige wegen illegalen Aufenthalts.

Wohnung versiegelt, Strafanzeige erstattet

Während der groß angelegten Kontrolle wurden bauliche und sicherheitsrelevante Mängel aufgedeckt. Im Rahmen einer augenscheinlichen Standsicherheitsgefährdung musste die Nutzung für einen Teilbereich einer Wohneinheit untersagt werden. Die Stadt Velbert hat der betroffenen Familie eine Ersatzunterkunft zur Verfügung gestellt und unterstützt sie aktiv bei der Suche nach einer sicheren, dauerhaften Wohnlösung. Im Rahmen der Kontrolle erstattete die Polizei zudem eine Strafanzeige wegen illegalen Aufenthalts.

Weitere Missstände wurden ebenfalls dokumentiert: In mehreren Objekten stießen die Einsatzkräfte auf große Mengen an Brandlasten wie Möbel, Waschmaschinen, Müll und teils offenliegende Elektrokabel in den Treppenhäusern. Rettungswege waren häufig blockiert oder gar nicht vorhanden. In einigen Fällen entdeckte das Bauordnungsamt nicht genehmigte Wohnungen im Dachgeschoss. Darüber hinaus wiesen die Treppenhäuser der besichtigten Gebäude zum Teil erhebliche Schäden auf, die von Mängeln an der Brüstung bis hin zur Notwendigkeit einer Überprüfung der Treppenstatik reichten. Auch Wasserschäden, Schimmelbefall in Abstellräumen und stark vermüllte Hinterhöfe wurden festgestellt.

„Ziel des Einsatzes war es, möglichen Sozialleistungsbetrug aufzudecken und die teils prekären Wohnsituationen zu beseitigen, die nicht nur menschenunwürdig, sondern auch mit erheblichen Gefahren verbunden sind“, so Christian Draeger, Ordnungsdezernent der Stadt Velbert, der den Einsatz vor Ort begleitet hat.

Die festgestellten Mängel sollen nun durch die zuständigen Stellen detailliert ausgewertet werden. Je nach Ergebnis sollen weitere ordnungsrechtliche, baurechtliche oder strafrechtliche Maßnahmen eingeleitet werden.