Der Bahnhof in Hösel soll runderneuert werden. Foto: Alexander Heinz
Der Bahnhof in Hösel soll runderneuert werden. Foto: Alexander Heinz

Ratingen. Frohe Kunde für Pendlerinnen und Pendler aus und nach Hösel: Der dortige Halt wird ein „Zukunftsbahnhof“. 


Der Hangrutsch an der Linie S6 war folgenreich, inzwischen zeichnet sich jedoch ab, dass die Arbeiten auf einem guten Weg sind. Die Deutsche Bahn gab an, die Strecke zwischen Düsseldorf und Essen solle bis Dezember 2025 wiederhergestellt sein. Die Arbeiten in Ratingen-Hösel sollen in den kommenden Wochen beginnen, freu sich der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer.

Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember sollen die Züge dann wieder im Regelbetrieb rollen. Nun gibt es weitere gute Nachrichten: Hösel wurde in das Programm „Zukunftsbahnhof“ aufgenommen – und das kurzfristig. Besonders das Eisenbahn-Bundesamt sowie das nordrhein-westfälische Umwelt- und Verkehrsministerium haben laut Bahnangaben zur schnellen Plangenehmigung beigetragen. Mit dem damit verbundenen Baurecht kann die DB InfraGO AG, das zuständige Infrastrukturunternehmen, nun loslegen.

„Die Strecke ist ein Rückgrat der regionalen Mobilität. Dass es nun vorangeht, ist eine gute Nachricht für tausende Pendlerinnen und Pendler“, freut sich Beyer. Die CDU-Bundestagsabgeordneten Beyer, Matthias Hauer aus Essen und Thomas Jarzombek aus Düsseldorf hatten sich in einer konzertierten Aktion für eine schnelle Wiederherstellung der Strecke eingesetzt und in einem Schreiben an die Deutsche Bahn AG und das Bundesverkehrsministerium „konkrete Sofortmaßnahmen zur Lösung der Probleme entlang der S6-Strecke von Essen über Düsseldorf nach Köln“ gefordert. Das Ausschreibungsverfahren für die Bauarbeiten wurde laut Bahn frühzeitig auf den Weg gebracht. Erste Ergebnisse werden noch im April erwartet. Ziel sei es, die Hangsicherung, Entwässerung und Wiederherstellung der Fahrbahn rechtzeitig vor Dezember abzuschließen.

S6-Linie soll störungsfreier laufen

Die Bahn nutzt die Sperrpause nun nicht nur für die Sanierung des betroffenen Abschnitts, sondern auch für zusätzliche Baumaßnahmen entlang der Strecke. Sollen zukünftige Sperrungen minimiert werden. So sollen die Gleise auf einer Strecke von rund 14 Kilometern wischen Düsseldorf-Rath und Essen-Kettwig erneuert werden. Maßnahmen sind zudem an den Bahnübergängen Wolfsbachtal und Kettwig-Kattenturm vorgesehen. Das elektronische Stellwerk Solingen soll 2028 in Betrieb genommen werden. Hinzu kommen Modernisierungen an Kabeltrögen, Signalfundamenten und Durchlässen. Weiterhin sollen
Oberleitungsinspektionen und Brückenprüfungen durchgeführt, Weichen erneuert und das Grün gepflegt werden. Mit der Umsetzung der Maßnahmen soll der Betrieb der S6 in den kommenden Jahren störungsfreier verlaufen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Bahnhof Hösel selbst. Die Personenunterführung soll modernisiert werden, zudem möchte die Deutsche Bahn Treppeneinhausungen errichten und die Informationssysteme für Reisende verbessern. Auch die beiden älteren Wetterschutzhäuser auf den Bahnsteigen werden ersetzt – obwohl sie bei der letzten Sanierung im Jahr 2020 bewusst noch stehen geblieben waren, da ihre Nutzungsdauer noch nicht abgelaufen war. Inzwischen ist auch deren Austausch wirtschaftlich sinnvoll und wird nun umgesetzt.

Sollte alles wie geplant verlaufen, rollen ab dem 14. Dezember 2025 wieder S-Bahnen der Linie 6 durch Ratingen-Hösel. Für die Menschen in der Region wäre das ein spürbarer Schritt zurück zur Normalität – und ein Beispiel dafür, wie durch politischen Druck, behördliche Kooperation und konsequentes Projektmanagement Bewegung in scheinbar festgefahrene Infrastruktursituationen kommen kann, so Beyer. „Wir haben die Weichen gestellt – jetzt muss der Zug wieder ins Rollen kommen.“