Unten der Rad- und Wanderweg durch das Angertal, oben die Brücke der A44, über die noch keine Autos fahren können, weil es am Ende der Brücke nicht weitergeht Richtung Ratingen-Ost. Foto: Mathias Kehren
Unten der Rad- und Wanderweg durch das Angertal, oben die Brücke der A44, über die noch keine Autos fahren können, weil es am Ende der Brücke nicht weitergeht Richtung Ratingen-Ost. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus/Ratingen. Der örtliche Bundestagsabgeordnete Peter Beyer wendet sich bezüglich des Lückenschlusses auf der A44 mit einem Brief an den Bundesverkehrsminister und fordert eine Priorisierung.


„Die Entscheidung ist längst überfällig – jetzt geht’s um Taten, nicht nur Versprechen“, so Peter Beyer, langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter in einem Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder. Er fordert in seinem Schreiben Klarheit und ein klares Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum Lückenschluss der A44 zwischen Heiligenhaus und Ratingen.

Der rund 4,4 Kilometer lange Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Heiligenhaus und dem Autobahnkreuz Ratingen‑Ost fehlt seit Jahrzehnten – eine Lücke, die Verkehr und Anwohner belastet. Seit 2010 laufen Planungen, das Teilstück zwischen Velbert und Heiligenhaus wurde nach langem Warten 2018 freigegeben; der verbleibende Westabschnitt sollte 2025 fertiggestellt werden. Davon sei man weit entfernt, so Beyer.

Im Oktober 2024 wurde das letzte Gerichtsverfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht abgeschlossen. Es gibt also grundsätzlich „grünes Licht“ für den Fortgang, sofern Mittel und Planfeststellung rechtzeitig kommen. Realisiert wird das Bauprojekt von der DEGES. Die Planung sieht elf Brückenwerke und umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen vor.

In seinem neuen Brief betont Beyer, dass er seit Jahren im Austausch mit allen Amtsvorgängern im Bundesverkehrsministerium steht. Alle hätten zugesichert, das Projekt habe Priorität. Beyer: „Vor Ort wächst Unverständnis. Jahr für Jahr heißt es, es gehe voran und doch bleibt die Lücke bestehen. Die Bürger fragen: Wie kann ein Autobahnprojekt weit über 50 Jahre lang nicht realisiert werden, obwohl Baurecht existiert?“

Nun fordert Beyer erneut konkrete Aussagen von der Bundesregierung, denn die drohenden Einsparungen im Bundeshaushalt sorgen nicht nur ihn, sondern viele Bürgerinnen und Bürger. Hoffnung hat er jedoch. Denn erst in der vergangenen Woche machte der Haushaltsausschuss des Bundestages den Weg frei für 1,1 Millionen Euro zur Sanierung von Fahrbahnen und Brücken. Beyer glaubt fest an den Lückenschluss. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann das rote Band durchschnitten werde und die ersten Fahrzeuge auf der neuen Autobahn rollen könnten, so der Politiker. Er könne sich nicht vorstellen, dass es zu weiteren Verzögerungen komme. Die A 44 verbindet wichtige Verkehrsachsen im Rheinland und ins Ruhrgebiet. Die fehlende Verbindung belastet Anwohner und Pendler seit Jahren. Unternehmer könnten nicht planen, so Beyer, der nicht aufgeben will.

Er fragt deshalb konkret in seinem Brief an seinen Kollegen Bundesverkehrsminister Schnieder: Ist das Projekt in der aktuellen Investitionsplanung verankert? Wie sieht es mit den notwendigen Verpflichtungsermächtigungen für die Folgejahre aus? Und welche Hemmnisse bestehen möglicherweise aktuell? „Das Projekt muss Priorität erhalten“, so der engagierte Politiker. Beyer fordert vom Bundesverkehrsministerium ein klares, positives Signal.