Kreis Mettmann. Jährlich erleiden mehr als 120.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen überleben. Damit ist der außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstand bundesweit die dritthäufigste Todesursache.
Jedes Jahr könnten 10.000 Menschenleben zusätzlich gerettet werden, wenn sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen werden könnte. Mit einer Laienreanimationsquote von rund 50 Prozent liegt Deutschland jedoch unter dem europäischen Durchschnitt. Andere Länder wie die Niederlande oder Norwegen erreichen deutlich höhere Quoten von etwa 80 Prozent. Dabei ist die Herzdruckmassage leicht zu lernen.
Um die Bevölkerung durch verschiedene Aktionen aufzuklären und zu motivieren, sich mit den einfachen, aber lebensrettenden Schritten “prüfen – rufen – drücken” vertraut zu machen, findet vom 22. bis 28. September auch in diesem Jahr wieder bundesweit die “Woche der Wiederbelebung” statt. Die Initiative des Berufsverbandes Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Stiftung Deutsche Anästhesiologie unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit soll zeigen, dass Laien im Notfall nur einen Fehler machen können: nichts zu tun.
Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Stand der Bildungsakademie für Gesundheits- und Sozialberufe des Kreises Mettmann gemeinsam mit den Partnern der Hilfsorganisationen auf dem Jubiläumsplatz in Mettmann geben. Hier wird am Mittwoch, 24. September, von 8 bis 13 Uhr alles rund um das Thema Wiederbelebung erläutert.
Zudem sind Aktionen an folgenden Orten geplant:
- in Haan-Gruiten, Thunbuschstraße 9 (Supernah) am Dienstag, 23. September, von 16 bis 18 Uhr
- in Hilden auf dem alten Markt am Freitag, 26. September, von 13 bis 17 Uhr
- in Haan, an der Losbude des DRK auf der Haaner Kirmes am Freitag, 26. September, von 18 bis 20 Uhr
- in Wülfrath auf dem Sparkassenvorplatz am Samstag, 27. September, von 9 bis 12 Uhr
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich vor Ort über das wichtige Thema Wiederbelebung zu informieren.
Der Malteser-Hilfsdienst wird in der Woche der Wiederbelebung Schülerinnen und Schüler der Bettine-von-Arnim Gesamtschule in Langenfeld im Rahmen des Sportunterrichtes sowohl theoretisch als auch praktisch in die Wiederbelebung einweisen, um sie für Notfälle zu sensibilisieren.
Die Feuerwehren und Hilfsorganisationen bieten darüber hinaus auch außerhalb der Aktionswoche, beispielsweise im Rahmen der Tage der offenen Tür, Informationen rund um die Wiederbelebungsmaßnahmen an.
Neben der Laienreanimation ist auch die Smartphone-basierte Ersthelfer-Alarmierung ein wichtiger Baustein der Rettungskette. Seit November 2020 werden im Kreis Mettmann zusätzlich zum Rettungsdienst Mobile Retter zu Herz-Kreislauf-Stillständen alarmiert, um das therapiefreie Intervall zu verkürzen. Denn eine unverzüglich begonnene Herzdruckmassage verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschancen.