Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, Personalratsvorsitzende Monika Werner und Marco Baumann, Abteilungsleiter Zentrale Dienste, mit der Beitrittsurkunde Präventionsnetzwerk „Sicher im Dienst“. Foto: Kreisstadt Mettmann
Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, Personalratsvorsitzende Monika Werner und Marco Baumann, Abteilungsleiter Zentrale Dienste, mit der Beitrittsurkunde Präventionsnetzwerk „Sicher im Dienst“. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Gewalt gegen Beschäftige des öffentlichen Dienstes ist längst kein Phänomen mehr, das nur in Großstädten immer häufiger beklagt wird – auch in Mettmann sehen sich die Beschäftigten der Stadtverwaltung zunehmend verbalen und körperlichen Übergriffen ausgesetzt. Davon sind nicht nur Mitarbeitende im Rathaus, sondern auch in den Kitas, in den Schulen, dem Baubetriebshof, dem Rettungsdienst, dem kommunalen Ordnungsdienst sowie der Verkehrsüberwachung betroffen.


„Unsere Kolleginnen und Kollegen berichten von einer spürbaren Verrohung des Umgangstons. Und tatsächlich wurde Kolleginnen und Kollegen auch mit Gewalt gedroht“,
sagt Bürgermeisterin Sandra Pietschmann. „Das nehmen wir nicht hin. Wir stehen klar an der Seite unserer Beschäftigten.“

Bereits seit mehr als einem Jahr beschäftigt sich der Arbeitsschutz der Stadt intensiv mit dem Thema Gewaltprävention. Eine eigens dafür gegründete dezernats- und ämterübergreifenden Projektgruppe, hat eine Vielzahl an Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, um die städtischen Bediensteten besser vor Übergriffen zu schützen. So wurden
unter anderem interne Arbeitsabläufe wie etwa bei Allein- oder Spätdiensten angepasst. Die Kolleginnen und Kollegen wurden beraten, wie sie sicherer mit räumlichen
Gegebenheiten umgehen können. Eine neu eingeführte Alarmierungssoftware ermöglicht es den Mitarbeitenden künftig, in Gefahrensituationen schnell Hilfe zu rufen – sowohl im Innendienst als auch im Außendienst.

Darüber hinaus ist die Stadt dem interkommunalen Netzwerk „Sicher im Dienst“ beigetreten, in dem sich mehr als 850 Behörden landesweit zum Thema Gewaltprävention
austauschen und voneinander lernen. Ein neuer Impuls aus dem Netzwerk ist die Einführung der „Blauen Briefe“, eine schriftliche Ermahnung für unangemessenes Verhalten. Zur Sensibilisierung finden auch regelmäßig Schulungen und Deeskalationstrainings statt Künftig soll durch eine gezieltere Steuerung des
Kundenverkehrs nicht nur die Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger verbessert, sondern gleichzeitig die Sicherheit für die Beschäftigten erhöht werden. Die
Verwaltung zieht ein positives Zwischenfazit: „Die bisherigen Maßnahmen greifen, und wir erhalten viele positive Rückmeldungen aus den Abteilungen“, sagt Bürgermeisterin
Pietschmann. Doch klar sei auch: „Gewaltprävention ist eine Daueraufgabe.“