
Ratingen. Nach über 50 Jahren Planung, dutzenden politischen Versprechungen und Millioneninvestitionen in bereits gebaute Abschnitte liegen die Nerven blank Es gibt immer noch keine klare Information, ob der A44-Lückenschluss nun kommt. Die CDU-Fraktion Ratingen fordert mit Nachdruck von der Bundesregierung die sofortige Fertigstellung des letzten, lediglich vier Kilometer langen Teilstücks der A44 zwischen der Anschlussstelle Ratingen-Ost (A3) und Heiligenhaus-Hofermühle.
„Es wäre ein verkehrspolitisches Armutszeugnis, wenn ein vollständig planfestgestellter, längst vorbereiteter Mini-Autobahnabschnitt mit immensem Nutzen für unsere Region noch immer nicht gebaut würde“, erklärt CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Heins. „Das letzte Teilstück ist keine abstrakte Fernstraße – es ist ein überfälliger Rest-Lückenschluss, ohne den weiterhin täglich tausende PKW und vor allem LKW die Stadtteile Homberg, Hösel und Höfermühle verstopfen“, erläutert Gerold Fahr, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, weiterführend.
Die CDU betont: Es handelt sich hier nicht um ein neues, kostenintensives Großprojekt, sondern um einen hochwirksamen und verhältnismäßig leicht realisierbaren Fertigstellungsabschnitt, der bereits seit dem Bundesfernstraßenplan von 1971 – also seit über einem halben Jahrhundert – auf seine Umsetzung wartet. Der mittlerweile planungsrechtlich abgesicherte Bau sollte längst begonnen haben, das vorhandene Brückenbauwerk über das Angertal steht sinnbildlich als Mahnmal für den politischen Stillstand.
„Dass diese vier Kilometer nun möglicherweise auf die lange Bank geschoben werden könnten, obwohl sie mit vergleichsweise geringem Finanzaufwand ein Maximum an verkehrlicher Entlastung und wirtschaftlichem Nutzen schaffen würden, wäre für unsere Region nicht hinnehmbar und für niemanden mehr erklärbar.“, so Fahr weiter.
Die CDU erinnert daran, dass der Nutzen der A44 weit über Ratingen hinausreicht: Der Lückenschluss verbindet das Bergische Land, den Essener Süden, Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus mit der A3, der Landeshauptstadt Düsseldorf und dem Flughafen. Ohne diesen letzten Abschnitt bleibt der bereits gebaute erste Bauabschnitt faktisch entwertet – der Verkehr quält sich weiter über überlastete Landes- und Kreisstraßen durch Wohngebiete wie Ratingen-Homberg, Ratingen-Hösel oder Heiligenhaus-Hofermühle. Tägliche Staus, Lärm, Umweltbelastung und wirtschaftliche Nachteile sind die Folge – für Bürgerinnen und Bürger wie für Unternehmen.
„Das Sondervermögen für Infrastruktur muss genau solche Lückenschlüsse bedienen. Wer das Vertrauen in demokratische Institutionen erhalten will, muss gerade bei solchen Restarbeiten liefern – sonst wird Politikverdrossenheit weiter befeuert“, macht Gerold Fahr deutlich.
Die CDU-Fraktion Ratingen erwartet nun ein klares Bekenntnis der Bundespolitik. Hierzu steht sie in engem Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Beyer, der sich bereits in intensiven Gesprächen mit den zuständigen Stellen befindet, um von der Wichtigkeit einer zügigen Umsetzung zu ermöglichen.
Um auch auf kommunaler Ebene ein deutliches Signal zu setzen, behält sich die CDU vor, eine parteiübergreifende Resolution in den Stadtrat einzubringen – mit dem Ziel, eine gemeinsame Position aller demokratischen Fraktionen zur Vollendung der A44 zu erreichen. Sie hofft aber ebenso, dass dies durch eine klare positive Entscheidung der Bundesregierung nicht mehr notwendig sein wird.