NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: "Der Impfstoff von Astrazeneca kann und sollte weiter genutzt werden". Foto: Land NRW
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: "Der Impfstoff von Astrazeneca kann und sollte weiter genutzt werden". Foto: Land NRW

Düsseldorf. Das NRW-Gesundheitsministerium teilt mit, dass für Menschen ab 60 Jahren 450.000 Impfdosen mit dem Vakzin von Astra-Zeneca angeboten werden. Termine gibt es ab Ostersamstag.


„Schnell und unbürokratisch“ will das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit die zusätzlichen Impfungen mit dem Vakzin von Astra-Zeneca anbieten. Los geht es damit am Ostersamstag: Menschen ab 60 Jahren sollen dann Termine vereinbaren können.

„Der Impfstoff von Astra-Zeneca kann und sollte weiter genutzt werden“, meint Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und erklärt: „Die Entscheidung, Astra-Zeneca nur an Personen ab 60 Jahren zu impfen ist sinnvoll.“ Durch einen möglichen Andrang könne es sein, dass die Systeme an ihre Grenzen kommen. „Dafür bitte ich um Verständnis“, so Laumann.

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein weist auf mögliche Schwierigkeiten bei der Terminbuchung hin. Die Gruppe der Anspruchsberechtigten ist vielfach größer als die Anzahl der verfügbaren Impfdosen: „Das Impfen ist der einzige Weg raus aus der Pandemie, das ist unbestritten. Aber mit dieser kurzfristigen Aktion werden wir unsere Terminbuchungssysteme erneut bis an den Rand der Belastungsgrenze bringen“, erläutern die Vorsitzenden Dr. Dirk Spelmeyer (KNWL) und Dr. med. Frank Bergmann (KVNO).

Die Terminbuchung erfolgt online über www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117.

Rund 3,8 Millionen NRW-Bürger anspruchsberechtigt

Der NRW-Gesundheitsminister betont zudem, dass alle weiteren Impfungen mit Biontech und Moderna weiter laufen würden.

Mit dem Impfangebot spricht das Ministerium somit rund 3,8 Millionen Menschen im Alter zwischen 60 und 79 Jahren an. „Personen ab 80 Jahren haben bereits ein Impfangebot bekommen“, heißt es aus dem Ministerium.

Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums stehen dafür insgesamt 450.000 Impfdosen zur Verfügung, inklusive der Mengen, die der Bund dem Land für kommende Woche zugesagt hat. „Nichts soll im Lager bleiben“, so Laumann.

Hintergrund für die Maßnahme ist die kürzlich ausgesprochene Empfehlung der Ständigen Impfkommission, das Vakzin von Astra-Zeneca aufgrund aufgetretener Fälle von Hirnvenenthrombosen nicht mehr bei Menschen unter 60 Jahren zu verabreichen.

„Grundsätzlich ist allerdings festzuhalten, dass schwere Nebenwirkungen sehr selten sind“, heißt es aus dem NRW-Gesundheitsministerium. Das Gesundheitsministerium rät aber kürzlich Geimpften bei drei Tage nach der Impfung auftretenden Symptomen – wie starken anhaltenden Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Beinschwellungen, anhaltenden Bauchschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen – umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Und: Die Ständige Impfkommission wird voraussichtlich Ende April eine Empfehlung abgeben, wie mit den Zweitimpfungen für die bereits mit Astra-Zeneca Geimpften umgegangen werden wird.