Lara Grothe in Aktion. Foto: Tobias Henke / DSKB
Lara Grothe in Aktion. Foto: Tobias Henke / DSKB

Heiligenhaus. Sieben Medaillen – das ist Ausbeute der Keglerjugend bei den Deutschen Meisterschaften in Oberthal.

Das Heiligenhauser Team gehört damit gleichauf mit dem KSV Wetzlar in diesem Jahr zu den erfolgreichsten Vereinen. Bereits am ersten Tag begann der „Medaillen-Segen“: Die Mannschaft der männlichen U14 erkämpfte sich mit 2433 Holz die Silbermedaille. Die Heiligenhauser starteten optimal in den Wettkampf. Mit der persönlichen Bestzahl von 628 Holz beendete Jaimy Höft seinen Durchgang. Man sollte meinen, ein solcher Auftakt bringt für die Mitspieler Ruhe und Sicherheit. Aber Jan Pritsch und Luca Bannscheidt konnten ihre Nervosität nicht gänzlich ablegen und blieben mit 579 und 593 Holz hinter den Erwartungen zurück.

Das konnte Luca Chimento im letzten Block aber wieder ausbügeln. Mit souveränen 639 Holz sicherte er seinem Team den zweiten Platz. „Mehr war nicht drin“, so der strahlende Jugendwart Marcus Hertel, „die Heimmannschaft KV Saar (2574 Holz) war heute einfach zu stark. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs.“

In der Disziplin Paarkampf der männlichen U14 zeigte sich schnell ab, dass fünf fast gleichwertige Paare die Medaillen unter sich ausmachen würden. Im Spielverlauf ein ständiger Führungs- und Positionswechsel. Erst mit den letzten Kugeln konnte sich das Team der JSK Mosel (457 Holz) knapp vor KSV Wetzlar (449 Holz) behaupten. Zur Freude der Heiligenhauser Anhänger konnten ihre Paare auch recht gut mithalten. Luca Chimento und Luca Bannscheidt wurden mit ihren 435 Holz mit der Bronze-Medaille belohnt. Mit 427 Holz mussten Jan Pritsch und Jaimy Höft sich mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.

Große Taten am zweiten Tag

Der zweite Wettkampftag sollte zum Highlight der Heljens Young Red Lions werden. Die Mannschaft der weiblichen U18 ging an den Start. Gleich im ersten Block erzielte Mia Langer aus Sontra die Traumzahl von 800 Holz. Dies sollte auch das höchste Ergebnis dieser Meisterschaft bei den weibl. U18 bleiben. Die ersten drei Heiligenhauser Starterinnen schafften es, mit ihren soliden Leistungen (Alina Gauter 693, Sophia Buschhaus 728 und Fiona Steins 681 Holz) ihr Team auf den 3. Platz zu halten. In Führung aber nach wie vor der KV BW Sontra mit 19 Holz Vorsprung vor KSV Wetzlar und 54 Holz vor SK Heiligenhaus.

Die Chancen für Lara Grothe, der letzten Heiligenhauser Spielerin, an dieser Reihenfolge noch etwas positiv zu verändern erschien nicht sehr groß – zumal Wetzlar noch ihre Nationalspielerin Lea Steinmüller ins Rennen schicken konnte. Aber Lara zeigte ihr großes Kämpferherz und erreichte so, den Abstand zu den Führenden von Bahn zu Bahn zu verringern. Mit ihrer persönlichen Bestleistung von 786 Holz schaffte sie das Unglaubliche: Wetzlar war um 2 Holz geschlagen und Sontra gar um 14 Holz. Die Heljens Young Red Lions sind Deutscher Meister 2023! Der Jubel im Heiligenhauser Lager war natürlich riesig.
Zu ausgelassen durfte man aber noch nicht feiern, denn am Nachmittag standen noch die Paarkämpfe der weiblichen und männlichen U18 auf dem Programm.

Bei den Mädchen gingen Lara Groth und Alina Gauter von der ersten Kugel an sehr beherzt und konzentriert zur Sache. Mit dem Ergebnis von 514 Holz waren sie aber nicht ganz zufrieden. Umso größer die Freude, als nach den 12 Starterinnen nur das Paar aus Wetzlar mit 534 Holz ihre Zahl übertreffen konnte. Also war ihnen die Silber-Medaille sicher.
Bei den Jungs vertraten Leon Hertel und Lukas Böttcher die Heiligenhauser Farben. Sie erwischten einen Sahne-Tag. Mit dem überzeugenden Superergebnis von 614 Holz mussten sie sich nur von den Paaren vom KSV Ostsaar (622 Holz) und vom SKV BW Herfa (632 Holz) geschlagen geben. Ihr gerechter Lohn: Die Bronze-Medaille.

Am 3. Tag standen zunächst die Vorläufe in den Einzel-Wettbewerben auf dem Spielplan. Hierbei wurden von den 16 Startern die 8 Besten für die Endläufe ermittelt. Hier gab es dann den ersten Dämpfer. Bei den männlichen U14 hatten sich drei Heiligenhauser für diese Meisterschaft qualifiziert. Während sich Jan Pritsch (652 Holz) und Luca Bannscheidt (640 Holz) jeweils mit persönlichen Bestleistungen durchsetzen konnten, schied Luca Chimento, der vermeintlich beste Heiligenhauser, mit 639 Holz (Platz 9) leider aus. Bis zur letzten Räumgasse gehörte er noch zur Spitzengruppe – dann verpasste er aber ein paar Bauern und schon kommt bei dieser Leistungsdichte das Aus.

Im anschließenden Mixed Paarkampf mit Sonja Böttcher fand Luca Chimento nicht in sein Spiel. Die Enttäuschung über sein Ausscheiden war zu groß. So mussten sich die zwei mit mäßigen 404 Holz und Platz 6 zufrieden geben.

Besser machten es dagegen die zwei Mixed-Paare der U18. Im ersten Startblock schafften Lara Grothe und Leon Hertel es, mit bislang nie erzielten 619 Holz, in Führung zu gehen. Danach wuchsen auch Sophia Buschhaus und Lukas Böttcher über sich hinaus. Mit ebenfalls persönlicher Bestzahl von 587 Holz erspielten sie sich vorerst Platz 2. Dabei konnten sie zwei Paare (586 und 585 Holz) knapp überflügeln. Erst im letzten Block gelang es Lea Hoffmann und Timo Heser, SK Eifelland Gilzem, den Heiligenhausern den Sieg noch wegzuschnappen. Für ihre phantastische Vorstellung mit 642 Holz wurden sie mit der Gold-Medaille belohnt.

Für Lara Grothe war es altersbedingt die letzte Jugendsaison, und die Silber-Medaille war ein schönes Abschiedsgeschenk. Vor fünf Jahren spielte sie das erstmal mit Leon Hertel diesen Wettbewerb, allerdings Altersklasse U14. Damals gewannen sie direkt die Gold-Medaille.

Der letzte Tag der Meisterschaften war den Einzelwettkämpfen vorbehalten.
Bei den U14 Mädchen hatte sich Sonja Böttcher qualifiziert. Sie spielte einen recht guten Durchgang, aber die erzielten 600 Holz reichten nur für den sechsten Platz.

Nach dem Ausscheiden von Luca Chimento lagen bei der männlichen U14 die Hoffnungen auf Jan Pritsch und Luca Bannscheidt. Luca konnte seine tolle Leistung vom Vortag wiederholen. Er erzielte 639 Holz und damit den siebten Platz. Jan verbesserte seine persönliche Bestzahl sogar auf 658 Holz, das reichte aber nur zum undankbaren vierten Platz.
Der letzte Heiligenhauser Starter war Leon Hertel. Er hatte den Vorlauf mit der persönlichen Höchstzahl von 783 Holz glänzend überstanden. Auf der ersten Bahn konnte Leon auch noch an dieser Leistung anknüpfen – dann war leider „die Luft raus“. Das Zählwerk stoppte schon bei 730 Holz, was letztendlich einen sechsten Platz bedeutete.

„Es war eine überragende Meisterschaft. Die vielen persönlichen Bestleistungen unserer Spieler machten einen solchen Medaillensegen erst möglich“, so der Jugendwart Marcus Hertel. “ Ich bin sehr stolz auf die Heljens Young Red Lions und freue mich auf die nächste Saison.“