Langenfeld. Fleischloses Grillen ist in Zeiten von Tierwohlkampagnen, Gesundheitstrends und Klimaschutz die Alternative zu Steak, Würstchen und Co. Die NRW-Verbraucherschützer geben Tipps.
Bei Sonne, Wind und Wetter – den Corona-Auflagen zum Trotz: Echte Fans stehen draußen am Grill und lassen nichts anbrennen Es sind jedoch längst nicht mehr nur Steaks und Würstchen, die als Kost vom Rost auf den Tellern landen.
„Der Fleischkonsum geht immer stärker zurück“, weiß man bei der Verbraucherzentrale. Bio- und regionale Produkte sowie Gemüse und Obst seien auf dem Vormarsch. Ob fürs Tierwohl, die eigene Gesundheit, den Klimaschutz oder einfach, um etwas Abwechslung auf den Teller zu bringen – die Motive, den eigenen Fleischverbrauch zu reduzieren seien vielfältig.
„Dieser Trend schont die Umwelt und ist gesund. Um auf den herzhaften Geschmack zu kommen und satt zu werden, ist Fleischkonsum nicht nötig“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Sie unterstützt die gesunde und nachhaltige Neuorientierung beim Grillen mit den folgenden Tipps für fleischloses Grillen:
Weniger Fleisch, dafür mehr Abwechslung
Wenn Fleisch als Zutat auf dem Grill nicht fehlen darf, sorgt man für ein neues Geschmackserlebnis, indem ein Teil der Würstchen, Schnitzel und Co. durch Gemüse und Kartoffeln ersetzt wird. Fürs Auflegen auf dem Rost sind festfleischige, saftige Gemüsesorten am besten geeignet.
Gefüllt oder nur mit Öl bestrichen entpuppen sich Zucchini, Auberginen, Cocktailtomaten, Champignons, Fenchel, Spargel, Maiskolben, Paprika, Kürbis, Süßkartoffeln oder Zwiebeln als wohlschmeckende Delikatessen.
Fleisch aus nachhaltiger Tierhaltung ist ein weiteres Thema. Dazu sollte beim Kauf auf Bio-Produkte, Fleisch mit Tierschutzlabel oder auf die Haltungskennzeichnungen des Handels Stufe 3 oder 4 achten. Tierisch gute Abwechslung bringt auch nachhaltig gefangener Fisch, der an Siegeln wie MSC und Naturland Wildfisch zu erkennen ist. Fisch aus nachhaltiger Aquakultur ist mit Bio oder dem ASC-Logo gekennzeichnet.
Käse vom Grill schmeckt auch
Alternativen zum Grillfleisch
Wer bewusst auf den Genuss von Fleisch und Wurst verzichtet, aber dennoch den „fleischigen“ Geschmack nicht missen will, findet mittler-weile eine große Auswahl an vegetarischen und veganen Alternativen im Handel – sogar bei den Discountern. Selbst für Käse gibt es veganen Ersatz.
Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzungen schmecken die Produkte sehr verschieden. Da hilft nur (Aus)Probieren und der Blick auf die Zutatenlisten der Fleischersatzprodukte: Der Ver-gleich hilft, weniger stark verarbeitete Produkte auszuwählen. Bio-Produkte enthalten in der Regel weniger Zusatzstoffe als ihre konventionellen Kollegen.
Kundig würzen
Wer Alu-Grillschalen oder Alufolie verwendet, sollte später würzen: Denn Salz und Säure lösen Aluminium und übertragen es aufs Grillgut. Vorher gewürztes Grillgut und Käse sollten wegen des Salzes niemals in Alufolie eingewickelt werden.
Eine nachhaltige Alternative zum Alu sind Grillschalen aus Edelstahl, da sie immer wieder verwendet werden können. Grillsachen mit würziger Marinade am besten selbst einlegen. So werden Zusatzstoffe vermieden. Bei unverarbeitetem Fleisch und Fisch können außerdem Frische und Beschaffenheit beim Kauf besser beurteilt werden.
Süßes vom Rost rundet Grillvergnügen ab
Einfache Desserts vom Rost sind Äpfel, Birnen, Bananen, Erdbeeren, Pfirsiche, Pflaumen, Aprikosen, Ananas oder Mangos. Fünf Minuten auf dem Grill und sie entfalten ein besonderes Aroma. Komplett wird ein gesundes Grillbüffet durch frische Salate, Gemüsesticks mit Dips, Folienkartoffeln und Brot.