Der Autor Klaus Thörner bei der Buchlesung. Foto: SPD
Der Autor Klaus Thörner bei der Buchlesung. Foto: SPD

Haan. Was ist Heimat und was bedeutet es Zuhause zu sein und was bietet unsere Stadt für ein Heim? Die Antworten auf diese Fragen standen im Mittelpunkt der ersten Autorenlesung der SPD „AG 60 plus“ mit dem Autor Klaus Thörmer.

Geborgenheit und Verwurzelung gehören dazu. Aber der Begriff Heimat wurde und wird auch noch heute oft trivialisiert und für politische Zwecke missbraucht, so Gerd-Peter Heinrichs Sprecher der AG60plus in seiner Begrüßung. Klaus Thörmer las aus seinem aktuellen Werk Momente, in dem er sich mit seiner persönlichen Sichtweise auf Heimat und Zuhause beschäftigt. Aus Sicht des Autors ist Heimat für viele Menschen auch ihr Zuhause. Viele der zahlreichen Zuhörer sind in Haan oder Gruiten geboren und haben ihr
Leben in unserer Stadt verbracht. Andere haben aus unterschiedlichen Gründen – sei es Flucht, Vertreibung oder wirtschaftliche Gründe – ihren Weg in diese Region gefunden, sicher ein Zuhause, aber die Heimat sei anderswo, so Thörmer weiter. Der Begriff Heimat steht für mehr als nur Zuhause: für den Ort, an dem wir aufgewachsen sind, für Menschen, zu denen wir uns zugehörig fühlen, für Landschaften, Sprachen, Traditionen sowie Gefühle der Geborgenheit, Zufriedenheit oder Sicherheit.

Mit den Kurzgeschichten über die ersten Freundschaften in der neuen Heimat, den Jugendtreff, in dem man eigentlich immer war, die ersten Urlaubsfahrten im klapprigen Käfer, aber über das Alleinsein im Alter oder über den Rhein, der die Region prägt, fesselte er die Anwesenden und weckte alte manchmal verborgene Erinnerungen.

In der anschließenden Gesprächsrunde waren sich die Anwesenden darüber einig, wie schwierig es ist Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen, ein Zuhause zu geben. Hier können wir nur aus unserer Nachkriegsgeschichte lernen und die damals gemachten Fehler nicht wiederholen, so Heinrichs am Ende eines interessanten und sehr persönlichen nachmittags.