Vor allem in offen stehende Getränke träufeln Täterinnen und Täter die Drogen. Foto: pixabay
Vor allem in offen stehende Getränke träufeln Täterinnen und Täter die Drogen. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Angesichts der nahenden Karnevalsfeiern warnen die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann vor K.O-Tropfen. Diese unsichtbaren Drogen im Glas können bis zur Bewusstlosigkeit führen.

Bald startet die Höchstphase der fünften Jahreszeit. Vielerorts wird wieder kräftig Karneval gefeiert. „Doch Vorsicht, es lauern auch Gefahren durch K.O.-Tropfen“, informieren die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann. Die Flüssigkeit wird unbemerkt in offen stehende Getränke der Opfer gegeben; die enthaltenden Substanzen können zu schweren körperlichen Folgen führen.

Symptome sind Schwindel, Übelkeit, bis hin zu Willenlosigkeit und Bewusstlosigkeit. Oft wird die Situation ausgenutzt, um die Opfer sexuell zu missbrauchen oder auszurauben. Die Tropfen sind farblos, geruchlos, fast geschmacklos und sind vor dem Trinken kaum zu bemerken.

Wie kann man sich vor K.O.-Tropfen schützen?

Um sich zu schützen, weisen die Gleichstellungsbeauftragten auf allgemeine Vorsichtsmaßnahmen hin: Keine Getränke von Fremden annehmen, Gläser nicht unbeaufsichtigt abstellen und keine bereits geöffneten Flaschen annehmen.

Wenn der Verdacht besteht, dass Tropfen verabreicht wurden, rufen Sie die Polizei: Notruf 110.

„Bitte beachten Sie, dass K.O.-Tropfen nur kurze Zeit im Körper festzustellen sind“, erklären die Gleichstellungsbeauftragten. „Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst unter 112 oder suchen Sie umgehend die nächste Notfallambulanz auf, wenn akute Symptome auftreten“.

Man solle das Personal verständigen und sich nicht alleine oder von fremden Personen nach Hause bringen lassen.

Wer hilft bei der emotionalen Aufarbeitung?

Wenn Frauen nach einem Vorfall Hilfe bei der Bewältigung benötigen, können sie sich an die Beratungsstelle des SKFM Mettmann wenden: Tel.: 02104 1419 226 oder an das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, Tel.: 08000 116016.

Auch Männer können Opfer von K.O.-Tropfen werden. Unterstützung gibt es beim Hilfetelefon „Gewalt an Männern“: 08000/1239900.

„Schutz vor K.O.-Tropfen bieten wiederverwendbare Kronkorken aus Silikon oder Stopfen (Spikeys), die in den Flaschenhals gedrückt und ein Strohhalm hineingesteckt werden kann“, informieren die Gleichstellungsbeauftragten weiter. Zwar bieten diese Hilfsmittel, die im Handel erhältlich sind, keine einhundertprozentige Sicherheit, den Täterinnen und Tätern wird es aber erschwert, die Tropfen unbemerkt zu verabreichen.

„Wenn Sie ein bisschen aufeinander achten und verantwortungsvoll handeln, steht dem Feiern an den närrischen Tagen nichts im Wege“, so die Gleichstellungsbeauftragten.

Tipps gegen K.-O.-Tropfen gibt es auch hier: weisser-ring.de.