Kreis Mettmann. Im Jahr 2010 hat die Kreispolizeibehörde den „Mobipass“ ins Leben gerufen. Jedes Jahr werden im Rahmen der Aktion rund 4.500 dieser Pässe an Vorschulkinder verteilt, die zuvor an einem Fußgängertraining teilgenommen haben.
Zum Start eines neuen Schuljahres rückt die Verkehrssicherheit als Thema besonders in den Mittelpunkt. Um Kinder und Eltern auf den Schulweg vorzubereiten, hat die Polizei im Kreis Mettmann den sogenannten Mobipass vor rund 14 Jahren ins leben gerufen. Das Ziel der Aktion: Die Sicherheit für Kinder und Jugendliche im Straßenverkehr erhöhen.
Zahlen zeigen, wie notwendig solche Maßnahmen sind. Der Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung des Kreises Mettmann betrug 14,21 Prozent zum Stichtag am 31. Dezember 2021. Von diesen 68.839 Kindern wurden 144 im Jahr 2022 als Verunglückte an einem Verkehrsunfall erfasst. Im Vergleich zum Vorjahr (114) stieg die Anzahl der verunglückten Kinder somit um 26,3 Prozent.
„Von den 144 verunglückten Kinder verstarb keins, zehn Kinder wurden schwerverletzt und 134 Kinder leicht“, so die Kreispolizeibehörde. Von diesen verunglückten Kindern waren 41 Kinder als Mitfahrer unterwegs (35 in 2021). Die Anzahl der verletzten Kinder auf dem Schulweg stieg im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr von fünf auf sechs Kinder. Alle Kinder (2021 und 2022) wurden leicht verletzt.
„Die Zahl der verletzten Kinder im Straßenverkehr auf null zu reduzieren, ist seit Jahren die erklärte Vision der Mettmanner Polizei“, erklärt die Behörde. Kinder und Jugendliche stellen daher zentrale Zielgruppe der Verkehrssicherheitsarbeit innerhalb der Kreispolizeibehörde Mettmann dar. Das Mettmanner Mobilitätsmanagement ist ein Verkehrspräventionsprojekt für eine kontinuierliche, partnerübergreifende und nachhaltige Mobilitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen in allen Kommunen des Kreises Mettmann im Rahmen eines Netzwerkes. Der Mobipass gibt diesem Konzept ein Gesicht und sichert die systematische Zusammenarbeit verbindlich ab.
Verkehrsverhalten stufenweise lernen
Das Mobilitätsmanagement ist in drei Stufen unterteilt, die durch drei Verkehrszeichen symbolisiert werden. Jedes Verkehrszeichen steht für eine Stufe. In fast allen der insgesamt rund 230 Kitas im Kreis Mettmann werden Eltern, Erzieherinnen und Erzieher sowie die Kinder bereits im Vorschulalter aktiv in der Fußgängertraining eingebunden. Gemeinsam mit den Verkehrssicherheitsberatern lernen die Kinder, wie sie sicher eine Straße überqueren und wie sie sich auf dem Bürgersteig verhalten sollten. Nach mehreren Trainings und erfolgreicher Teilnahme erhalten die Kinder dann den ersten Stern auf ihrem Mobipass.
Den zweiten Stern können die Kinder in der Grundschule erhalten. Die Fußgängertrainings werden dann intensiviert; die Kinder werden zudem das das Radfahren und die Radfahrregeln herangeführt. Außerdem geht es in der „Busschule“ darum, wie man sich als Fahrgast im Bus sicher bewegt.
Den dritten und letzten Stern auf ihrem Mobipass können die Kinder im vierten Schuljahr erhalten. Dann erfolgt das Radfahrtraining im öffentlichen Raum, wobei insbesondere das Trainieren in der Familie gefördert und gefordert wird. Nach Abschluss der Radfahrausbildung wird der Pass um den dritten Stern erweitert und alle Kinder, die diesen erhalten haben, nehmen automatisch an einer großen Verlosung mit Preisen teil.
Die diesjährige Ziehung der Gewinnerinnen und Gewinner aus über 100 Teilnehmenden erfolgte am 8. Juli. Am 6. August erfolgte eine Gewinnübergabe in Mettmann.