Geld liegt auf einem Tisch. Foto: pixabay
Geld liegt auf einem Tisch. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Anlässlich des Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober macht der SKFM Mettmann auf die besondere Gefahr für Frauen aufmerksam, im Alter in eine finanzielle Notlage zu geraten.


Dabei liegen die Hauptursachen oft in ihrer Erwerbsbiographie: längere Auszeiten zugunsten von Familien- oder Pflegeaufgaben sowie häufigere Teilzeitbeschäftigungen wirken sich negativ auf die Höhe der späteren Rentenansprüche aus. Für viele Frauen verschärft sich die wirtschaftliche Situation zusätzlich durch eine Trennung, die Notwendigkeit Kinder alleine zu erziehen sowie unzureichende Betreuungsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass Frauen oftmals in schlechter bezahlten Jobs arbeiten und der Lohn nicht ausreicht, um für das Alter vorsorgen zu können.

Zudem gibt es auch heute noch bei gleicher Qualifikation eine Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, den sogenannten Gender Pay Gap. Mit der Folge, dass bereits in jüngerem Lebensalter geringere Beiträge in die gesetzliche und betriebliche Rentenversicherung eingezahlt werden und weniger Mittel zur privaten Vorsorge zur Verfügung stehen. Die Folgen werden im Rentenalter als Gender Pension Gap deutlich: demnach haben Frauen im Durchschnitt eine um 31,4 % geringere Altersrente als Männer. Somit verfügt jede fünfte Frau im Ruhestand über ein monatliches Einkommen, das unterhalb der Armutsschwelle liegt.

Die Beraterinnen kennen die Lebensumstände der Frauen und wissen, dass die Folgen nicht allein wirtschaftlicher Natur sind. Für viele von Armut betroffene ältere Frauen gehören soziale Isolation – und die daraus resultierenden psychischen Belastungen – zum Alltag. Gesundheitliche Einschränkungen werden häufig durch die finanzielle Not verstärkt, wodurch sich Negativspiralen in der Lebensqualität und im Zugang zu medizinischer Versorgung ergeben. Mit der höheren Lebenserwartung von Frauen steigt zudem das Risiko für eine Pflegebedürftigkeit und die mögliche finanzielle Belastung durch hohe Eigenanteile.

Daher appelliert Eva-Maria Düring, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des SKFM: „Frauen sollten im Alter nicht gegen Armut kämpfen müssen. Wir fordern ein gerechtes Rentensystem, das Berufslaufbahn, unbezahlte Care-Arbeit und Lohnunterschiede gleichermaßen berücksichtigt.“

Die Allgemeine Frauenberatung weist auf ihr kreisweites Angebot der Beratung und Unterstützung hin und ermutigt ältere Frauen, diese Möglichkeit zu nutzen. Denn Altersarmut ist kein individuelles Versagen, sondern die Folge einer jahrzehntelangen strukturellen Benachteiligung. Die Beraterinnen sind täglich von Montag bis Freitag unter der Rufnummer 02104 1419-232 oder per E-Mail unter frauenberatung@skfm-mettmann.de erreichbar.