Ein mobiler Luftreiniger steht in einem Raum. Foto: Verbraucherzentrale NRW
Ein mobiler Luftreiniger steht in einem Raum. Foto: Verbraucherzentrale NRW

Düsseldorf. Mobile Luftreiniger gegen Corona? Vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen kommen in Innenräumen derartige Geräte zum Einsatz. Was bei Geräten zur Reinigung der Raumluft von Viren zu bedenken ist, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen und dem Beginn der kalten Jahreszeit steigt wieder die Sorge vor einer Ansteckung in geschlossenen Räumen. Auf private Treffen möchte aber kaum jemand mehr verzichten. Was also tun, wenn man sich selbst und besonders gefährdete Menschen schützen möchte? Auf der Suche nach Wegen, die Familienfeier, den Spieleabend oder das Kaffeetrinken sicherer zu gestalten und trotzdem nicht im Kalten zu sitzen, scheinen mobile Luftreiniger eine Lösung.

Hersteller werben mit einer hohe Filterleistung gegen Viren und Bakterien. Doch die Verbraucherzentrale NRW warnt: „Untersuchungen haben gezeigt, dass die Geräte nur eine unterstützende Maßnahme sein können, um Aerosolteilchen in der Raumluft zu verringern. Sie können leicht ein falsches Gefühl von Sicherheit vermitteln, so dass auf weitere Schutzmaßnahmen wie Lüften und Abstand verzichtet wird.“

Vor dem Kauf und Einsatz von Luftreinigern sollten Verbraucher laut Verbraucherzentrale NRW folgende Punkte beachten:

Auf den Filter kommt es an

Geräte mit Partikelfiltern können virushaltige Partikel aus der Luft zurückhalten. Aber nicht alle Filter sind gleich gut geeignet. Luftreiniger sollten laut dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) über sogenannte High Efficiency Particulate Air (HEPA)-Filter der Klasse H13 oder gleichwertige verfügen.

Reinigungsleistung muss zur Raumgröße passen

Die gefilterte Luftmenge muss auf die Raumgröße und die Zahl der anwesenden Personen abgestimmt sein. Häufig ist dafür die höchste Leistungsstufe des Geräts erforderlich – neben dem höheren Stromverbrauch sind Lärmbelästigung und Zugeffekte keine Seltenheit. Wenn mehrere Räume gemeinsam genutzt werden, müsste zudem in allen ein Luftreiniger aufgestellt werden.

Luftfilter regelmäßig wechseln

Die Filter in den Geräten müssen nach einer bestimmten Betriebszeit ausgewechselt werden, weil sie in Bezug auf ihre Filterleistung teilweise erheblich nachlassen.

Vorsicht bei Geräten mit Ozon, Ionisation und UV-C-Licht

Luftreiniger, die mit Ozon arbeiten, aber auch solche mit Ionisation oder UV-C Licht, können die Raumluft mit gesundheitsschädlichem Ozongas belasten. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Ozon mit anderen chemischen Stoffen in der Luft reagiert und dabei neue gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.

Während bei Partikelfiltern gut nachgewiesen ist, dass sie virenbeladene Aerosolteilchen zurückhalten können, fehlt bei den anderen Techniken oft der Nachweis, dass die Geräte Viren sicher deaktivieren. Luftreiniger mit UV-C-Strahlung sollten zum Schutz von Haut und Augen zudem grundsätzlich nur zum Einsatz kommen, wenn gesichert ist, dass aus ihnen keine UV-C-Strahlung freigesetzt wird.

Regelmäßiges Lüften unverzichtbar

Auch beim Einsatz eines mobilen Luftreinigers kann auf Lüften nicht verzichtet werden, weil mobile Luftreiniger keine überschüssige Feuchtigkeit und vor allem kein ausgeatmetes Kohlendioxid abführen können. Wenn beim Lüften die Raumluft ausgetauscht wird, werden damit gleichzeitig auch Viren und Schadstoffe entfernt und Sauerstoff zugeführt. Für einen schnellen Luftaustausch mit möglichst geringem Wärmeverlust ist eine kurze Querlüftung mit Durchzug optimal.

Informationen rund um mobile Luftreinigungsgeräte gibt es auch auf der Webseite der Verbraucherzentrale NRW unter: www.verbraucherzentrale.nrw.