Mettmann. Bei der Kreispolizeibehörde am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann gastiert derzeit die Wanderausstellung „Werteorientierung in der Polizei NRW“ des Zentrums für ethische Bildung und Seelsorge (ZeBuS) in der Polizei.
Die Wanderausstellung beleuchtet die Hilfs- und Unterstützungsangebote, welche die Polizei für ihre Beschäftigten bereithält. Ein Baustein ist die Beratung zu ethischen Themen und Fragestellungen.
Die Ausstellung solle neugierig machen und Impulse für die Angebote des ZeBuS geben, Polizistinnen und Polizisten auch einladen, den „Kraftraum“ und den „Grenzgang“ beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei Nordrhein-Westfalen (LAFP) in Selm zu besuchen.
„Der Polizeiberuf bringt oft sehr belastende Einsätze mit sich. Solche Eindrücke wirken während der Dienst- und Einsatzzeit, lassen sich aber auch nach Feierabend im Privaten nicht einfach abschütteln. Dafür benötigt jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter eine stabile und gesunde Psyche, um das Erlebte zu verarbeiten. Hierbei ist es wichtig, Unterstützung zu erfahren – wie es durch das ZeBuS der Fall ist“, so Behördenleiter Thomas Hendele.
„Die Ausstellung macht deutlich, dass solche Belastungen in der Polizeifamilie keine Tabus sind, im Gegenteil. Sie soll dazu animieren, über alle Probleme zu reden und Hilfe einzufordern, wenn sie nötig ist. Dass die Wanderausstellung nun in der Kreispolizeibehörde Mettmann zu Gast ist und diese wichtigen Themen in den Fokus der Polizeibeamtinnen und -beamten rückt, freut mich sehr“, ergänzt Ursula Tomahogh, Abteilungsleiterin Polizei der Kreispolizeibehörde Mettmann.
Projekt „Alltagsreflexion“ soll Austausch über Belastungssituationen ermöglichen
Die Kreispolizeibehörde Mettmann hat im Frühjahr als eine von 15 Pilotbehörden am Projekt „Alltagsreflexion“ des Innenministeriums NRW teilgenommen. In diesem professionellen Rahmen konnten sich Polizeibeamtinnen und -beamten über belastende Situationen im Berufsalltag austauschen.
In seiner Ansprache betonte Landrat Hendele zudem, dass gerade die Werteorientierung von Polizistinnen und Polizisten sowie die Auseinandersetzung mit ethischen Themen und Fragestellungen von großer Bedeutung seien. Man dürfe aber bei allen Diskussionen um Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung auch niemals außer Acht lassen, dass in den Polizeiuniformen Menschen stecken. Die Wanderausstellung bleibt für etwa acht Wochen in der KPB Mettmann und wird dann ihre Reise durch das Land NRW fortsetzen.
Das Herzstück der aktuellen Wanderausstellung ist eine dreieckige Stahlkonstruktion mit drehbaren Grafikwürfeln. Auf diesen sind verschiedene Eindrücke von Aktivitäten und Themenbereichen des ZeBuS zu sehen. Im Fokus stehen dabei vier Themenfelder: am Rande der Gesellschaft; Gewalt und Polizei; Einsätze in Extremsituationen und der Umgang mit dem Tod und Sterbenden.