Claudia Sciannimanica, SKFM-Frauenberatung, und Praktikantin Laura Reizer haben die Ausstellung " in der Stadtbibliothek aufgebaut. Foto: Kreisstadt Mettmann
Claudia Sciannimanica, SKFM-Frauenberatung, und Praktikantin Laura Reizer haben die Ausstellung " in der Stadtbibliothek aufgebaut. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Lüsterne Blicke, Pfiffe, Gesten, sexistische Kommentare – Belästigungen dieser Art gehören heute zum Alltag vieler Frauen. Für solche sexuellen Aufdringlichkeiten, die ohne direkten Körperkontakt stattfinden, hat sich der englische Begriff „catcalling“ etabliert.


Viele Männer tun dies als harmlos ab oder aber verstehen es gar als Kompliment, obwohl es sich hierbei um nichts anderes als eine verbale Form der sexuellen
Belästigung handelt. Aber wie sollen sich Frauen oder Mädchen verhalten, wenn
sie auf diese Art und Weise angegangen werden? Darüber klärt die Ausstellung „Wir kreiden an!“ auf, die noch bis zum 17. November in der Stadtbibliothek zu sehen ist.

Die Frauenberatungsstelle des SKFM hat mögliche Strategien zum Umgang mit Catcalls zusammengestellt und viel Informationsmaterial zusammengetragen.

Für die Ausstellung hatten Mettmanns Gleichstellungsbeauftragte Karen Brinker und ihre
Kolleginnen aus den anderen Städten im Kreis Mettmann in Kooperation mit der SKFM-Frauenberatung spezielle Postkarten und Poster unter dem Motto „Wir kreiden an!“
entworfen. Frauen hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen mit Catcalling aufzuschreiben und so festzuhalten.

Um den betroffenen Frauen eine Stimme zu geben und für diese Form der sexuellen Belästigung zu sensibilisieren, wurde die Ausstellung mit den gesammelten Sprüchen
entworfen. Auf Roll-up-Bannern sind diese Sprüche, zu lesen, die nicht nur nachdenklich, sondern auch betroffen machen.

„Solche Sprüche können nicht nur Ängste auslösen, sondern sogar psychische Erkrankungen verursachen“, weiß Claudia Sciannimanica, Fachberaterin in der allgemeinen
Frauenberatung des SKFM. Sie wünscht sich, dass Catcalling wie bereits in anderen Ländern auch in Deutschland als Straftatbestand anerkannt wird. Zusammen mit der Praktikantin Laura Reizer hat sie die Ausstellung in der Stadtbibliothek aufgebaut.
Gleichstellungsbeauftragte Karen Brinker, die die Ausstellung nach Mettmann geholt hat, konnte krankheitsbedingt nicht bei der Eröffnung dabei sein. Die Ausstellung kann kostenlos mit sämtlichen Materialien ausgeliehen werden; nach Mettmann wird sie in Hilden gezeigt.

Beratung und Unterstützung für Frauen

  • Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist 24 Stunden lang an sieben Tagen in der Woche erreichbar: Telefon 0800 116 016.
  • Ebenso hilft die Mettmanner SKFM-Frauenberatung: Telefon 02104 / 1419-232, E-Mail frauenberatung@skfm-mettmann.de.