Mettmann. Derzeit ist das alltägliche Leben aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen lahmgelegt. In der Kreisstadt wächst Unterstützung untereinander.
Von den verhängten Maßnahmen sind derzeit all jene Bürgerinnen und Bürger betroffen, die wegen der aktuellen Coronavirus-Lage nicht raus dürfen oder aus gesundheitlichen Gründen soziale Kontakte weitestgehend einschränken sollten.
Unterstützung kommt nun „aus den eigenen Reihen“. Viele Mettmannerinnen und Mettmanner bieten bereits in den Sozialen Medien, etwa in Facebook-Gruppen, ihre Hilfe an, unterstützen etwa beim Einkauf oder holen Medikamente ab.
Lieferdienste und Einkaufshilfe
Auch Vereine aus der Kreisstadt installieren Unterstützungsangebote: Die Werbegemeinschaft Mettmann-Impulse sammelt auf ihrer Webseite die Daten von örtlichen Einzelhändlern, die Lieferdienste anbieten.
Der AWO-Treff bietet ab heute, 17. März, einen Essensservice an. Küchenleiter Heiko Falkenstein kocht – auf Voranmeldung jeweils am Vortag – ein frisches Mittagessen, das dann im AWO-Treff abgeholt werden kann. Die Kosten betragen 4,10 Euro. Informationen gibt es unter der Rufnummer 02104 70753.
Mettmann-Sport
Auch der Verein Mettmann-Sport hilft mit und bietet einen Einkaufsservice. „Unser Einkaufsservice richtet sich an alle Mettmann-Sport-Mitglieder, die in den kommenden Tagen und Wochen aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst einkaufen können oder ans Haus gebunden sind“, kündigt Geschäftsführerin Sandra Pietschmann an.
Das Team des Sportvereins nimmt dazu Bestellungen von Lebensmitteln und Hygieneartikeln telefonisch oder per E-Mail entgegen, kauft im lokalen Handel in Mettmann für die Betroffenen ein und bringt die Lebensmittel direkt an die Tür – und dies „ohne persönlichen Kontakt, um Ansteckung zu vermeiden“, so Pietschmann.
Informationen dazu gibt es online unter www.me-sport.de/de/mettmann-sport/coronahilfe.
Evangelische Gemeinde
Die evangelische Kirchengemeinde bietet Bürgerinnen und Bürgern, die sich in Quarantäne befinden oder hochbetagten Menschen, die Sorge haben das Haus zu verlassen, Unterstützung an.
„Wir erledigen Besorgungen des täglichen Bedarfs im Supermarkt und in der Apotheke, gehen mit dem Hund Gassi und bieten einen telefonischen Besuchsdienst an für Menschen, die sich einsam fühlen und auf diesem Wege Kontakt zur Außenwelt suchen“, Melanie Baumann-Simon, die via E-Mail oder telefonisch erreichbar ist (02104 77 03 21; 0157 35442810; melanie.baumann-simon@ekir.de).
Nachbarschaftshilfe in Obschwarzbach
Soziale Medien
Ein Beispiel für nachbarschaftliche Hilfe ist die Facebook-Gruppe Nachbarschaftshilfe in Mettmann. Grundidee war es, eine Plattform zu bieten, auf der sich Bürgerinnen und Bürger vernetzen und austauschen können, die gern ihren Nachbarn und hilfsbedürftigen Menschen helfen möchten.
„Wir möchten denjenigen, die zu den Risikogruppen einer Corona-Infektion gehören, den Gang in den Supermarkt, die Drogerie, zur Post oder zur Apotheke ersparen“, erklären die Initiatorinnen Sabrina Ebertsberger und Claudia Habenicht. „Wir haben die Hoffnung, dass wir neben der analogen Nachbarschaftshilfe, die ja oft ganz automatisch zustande kommt, auch auf digitalem Wege Menschen zusammenbringen können.“
Darüber hinaus wurde mittlerweile eine Telefonzentrale eingerichtet, an die sich Menschen, die Hilfe benötigen, montags bis samstags in der Zeit von 12 bis 14 Uhr wenden können: 02104 798 97 00.