Eva-Maria Düring (SKFM), Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, Lilo Löffler (SKFM) und Karen Brinker (stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt Mettmann) haben zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen eine Fahne vor dem Rathaus gehisst. Foto: Kreisstadt Mettmann
Eva-Maria Düring (SKFM), Bürgermeisterin Sandra Pietschmann, Lilo Löffler (SKFM) und Karen Brinker (stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Kreisstadt Mettmann) haben zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen eine Fahne vor dem Rathaus gehisst. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Am heutigen 25. November wird weltweit der Aktionstag gegen Gewalt an Frauen begangen. Auch in der Kreisstadt setzt man ein Zeichen.

Viel zu oft noch wird Gewalt gegen Frauen tabuisiert. Betroffene Frauen reden aus Angst oder Scham nicht über das Erlebte. Das Umfeld verschließt die Augen und mischt sich aus Sorge vor Ärger nicht ein. Der 25. November eines jeden Jahres steht für Gerechtigkeit und Transparenz. Ein Tag, der international den Frauen und Mädchen gedenkt, die von psychischer, körperlicher und sexualisierter Gewalt betroffen sind.

An diesem Tag wird deutlich: Zu viele Frauen werden zu Opfern. Damit sich daran etwas ändert, zeigen die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mettmann und der SKFM Mettmann mit der Brötchentütenaktion Unterstützungsmöglichkeiten auf.

„Wir wollen mit der Aktion für das Thema, das für viele Betroffene immer noch ein großes Tabu ist, sensibilisieren, informieren und Hilfestellungen anbieten“, so Karen Brinker, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mettmann. „Am Rathaus wurde zusätzlich die Fahne zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gehisst und somit ein weiteres deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt“,  betont Bürgermeisterin Sandra Pietschmann.

Hohe Dunkelziffer bei häuslicher Gewalt

Der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt für den Kreis Mettmann sind vom 1. Januar bis 15. Oktober 2020 insgesamt 845 Fälle von häuslicher Gewalt bekannt geworden. „Wir müssen jedoch von einer viel höheren Dunkelziffer ausgehen“, sagt Eva-Maria Düring, Fachbereichsleitung des SKFM Mettmann.

Nach mehreren Wochen der Ausgangsbeschränkung aufgrund der Corona-Pandemie warnen Expertinnen und Experten davor, dass die Reduzierung der sozialen Kontakte und die Isolation in den eigenen vier Wänden vermehrt zu häuslicher Gewalt führt.

Sorgen um die eigene Gesundheit, Existenzängste und Ausgehbeschränkungen können dazu führen, dass die familiären Belastungen zunehmen und das Gewaltpotential ansteigt. Umso wichtiger ist es, dass weitere gesellschaftspolitische Hilfesysteme etabliert werden und das Thema häusliche Gewalt weiter in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt.

Durch die Brötchentütenaktion wird in Mettmann eine Vielzahl an Brötchentüten über die örtlichen Bäckereien verteilt. „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ steht in großer Schrift auf der Vorderseite der Brötchentüten. Auf der Rückseite sind die wichtigsten Notruf- und Beratungsnummern bei Fällen von Gewalt gegen Frauen abgedruckt: Bundesweites Hilfetelefon, Polizei, SKFM-Frauenhaus für den Kreis Mettmann, SKFM-Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt, Polizeilicher Opferschutz, Gewaltopferambulanz der Uniklinik Düsseldorf. Auf dem Seitenfalz befindet sich zusätzlich ein QR-Code zu der Internetseite www.gewaltlos.de, bei der sich von Gewalt betroffene Frauen neben wichtigen Informationen auch anonym in einem Chatroom austauschen und beraten lassen können.

Mitgemacht und die Aktion untersützt haben mehrere Bäckereien in Mettmann: Bäckerei Kamps an der Neanderstraße und Schwarzbachstraße, der Bäckerei Policks an der Blumenstraße, der Bäckerei Schüren auf dem Jubiläumsplatz, der Bäckerei Oehme Brot und Kuchen an der Berliner Straße, an der Straße Champagne und am Karpendeller Weg. Zudem hat sich die Mettmanner Tafel engagiert.