Sankt Martin in Metzkausen vor der Pandemie im Jahr 2019. Foto: Markus Hübner/ Sankt Martin Verein Metzkausen e.V
Sankt Martin in Metzkausen vor der Pandemie im Jahr 2019. Foto: Markus Hübner/ Sankt Martin Verein Metzkausen e.V

Mettmann. Nach zwei Jahren Corona-Pause findet am 11. November wieder ein Martinszug durch Metzkausen statt, kurzfristig jedoch mit einigen Änderungen. Der Zug startet um 17.30 Uhr.

Das Vorstandsteam war bereits im Vorfeld motiviert, wieder einen Martinszug zu organisieren. Der Weg sei allerdings „mit vielen Hürden gespickt“ gewesen.

Ehrenamt ist nicht einfach und trifft auch den Sankt-Martin-Verein Metzkausen dieses Jahr hart“, schreibt der Vorstand. Der Wegfall vieler Sammlerinnen und Sammler habe dafür gesorgt, dass in diesem Jahr einige wichtige Sammlerbezirke nicht betreut werden konnten oder die Informationen über den Martinszug nur teilweise angekommen sind.

„Dem Aufruf des Vereins, neue Helferinnen und Helfer zu suchen, sind leider nur Wenige nachgekommen“, zeigt der Vereinsvorstand sich enttäuscht.

In guter Absicht hatte der Verein – auch aufgrund vielfachen Wunsches von Eltern, Lehrern, Schulleitung und Vereinsmitgliedern – entschieden, wieder mit den Kindern im Klassenverbund zu laufen. „Dies hat allerdings zur Folge, dass die Zugstrecke eingekürzt werden muss, da die Kinder den gesamten Weg konditionstechnisch nicht schaffen würden, was nach Ablaufen der Strecke mit einigen Schulklassen ersichtlich wurde“, so der Verein. Ein weiteres Hemmnis sei die schwach beleuchtete Abkürzung über den Stolperweg Spessartstraße. Den Rückweg haben man daher über die Florastraße und Peckhauser Straße zurück zur Schule einplanen müssen. Der Spessartweg als Engstelle hatte sich zuletzt ohnehin als ungünstig erwiesen: Die Nachhut bekam von der Mantelteilung nicht mehr mit. Die Folge: Beschwerden, vor allem aber traurige Kinder.

Anpassungen wegen Platzverhältnissen

„Der Entschluss fiel daraufhin, den Weg über den Kirchendeller Weg einzusparen und den Zug über die Kibbenheide zurückzuführen, was auch städtetechnisch genehmigt wurde“, erklärt der Martinsverein. „Diese Kürzung führte jedoch zu einigen emotionalen Reaktionen der Anwohner des Kirchendeller Wegs sowie auch besorgten Worten eines Anwohners der Kibbenheide, was die Zugrückführung über die enge Kibbenheide anging“.

Laut Vereinsvorstand sei das aber noch nicht alles: „Neben dem Wegfall des Ascheplatzes an der Astrid-Lindgren-Grundschule, der aktuell bebaut wird, war man froh, ein neues Konzept für die gesamte Nutzung des Schulhofes, gemeinsam mit Schulleitung, Brandmeister und Bürgerverein, entwickelt zu haben“, führt der Vorstand aus. Die Grundschule sollte jedoch im Mittelpunkt bleiben, weil vor allem „die Grundschulkinder in diesen Zug involviert sind“.

Dann das Drama: Eine Woche vor Durchführung des Zuges sei dem Verein mitgeteilt worden, dass an der Grundschule eine weitere frische Baustelle aufgemacht wird, da eine Fluchttreppe am hinteren Gebäude der installiert werden soll.

„Dies führt, neben weiteren Baustellen auf dem Schulhof dazu, dass das auf dem Schulhof eh schon kleiner dimensionierte Feuer in einer Feuerschale, neben Aufführung der Martinsgeschichte und das gemeinsame Singen letztendlich wegfallen müssen“, so der Vereinsvorstand. Zu wenig Platz für eine erwartete „Masse an Leuten“ und nicht genügend Fluchtwege sind die Gründe.

Beim Sankt-Martin-Verein ist man dennoch froh, den Zug überhaupt wieder stattfinden lassen zu können. „Jedoch ist es für das ehrenamtlich tätige und wirklich engagierte Team schwer, das Päckchen an Hürden zu tragen“, so der Vorstand.

Im Verein geizt man allerdings nicht mit Kritik: Es sei enttäuschend zu sehen, „wie viele Reaktionen per E-Mail und in sozialen Medien seitens der Anwohner möglich sind, sobald man Änderungen umsetzt und versucht anderen Anforderungen gerecht zu werden, im Gegenzug aber kaum Menschen motivieren kann, sich im Ehrenamt und Verein auch wirklich aktiv zu engagieren“. Nachwuchs sowie Ehrenamtliche sucht der Martinsverein händeringend. Auch über Helfende für den kommenden Martinszug freut man sich – Infos unter: [email protected].

Nicht zuletzt für die Kinder nimmt man so manche Hürde und auch Ärger in Kauf. Denn: Das soziale Engagement des Vereins mit der Unterstützung sozial schwächer gestellter Menschen in Mettmann stehe im Vordergrund. Die Martinsaktion richtet sich zudem insbesondere an den Nachwuchs. „Sankt Martin ist ein christliches Fest, welches auch Werte vermitteln soll: Das Miteinander, Aufopferung und Barmherzigkeit“, so der Verein.

Fakt ist nun: Der Martinszug findet statt. Final ist aber auch Folgendes: Die Zugstrecke findet in gewohnter Form statt und verläuft über den Kirchendeller Weg, auf die Mantelteilung und das Martinsfeuer muss jedoch verzichtet werden.

Die Weckmannausgabe und die Aktionen auf dem vorderen Schulhof finden wie geplant statt.

„Trotz dieser Stolpersteine ist der Vereinsvorstand froh, einen Zug anbieten zu können, auch wenn es zeitlich nicht mehr möglich war, auf alle Änderungen zu reagieren“, hieß es.
Der Verein hofft auf Rücksichtnahme aller Teilnehmenden beim Zug, denn bei gutem Wetter sei mit großem Zulauf zu rechnen.